Stadtjubiläum: Gemeinderat akzeptiert Defizit von 150 000 Euro

Mahlberg (ir). Auf das schöne Fest folgt der Kater: Das Mahlberger Jubiläum im vergangenen Jahr hat mit einem satten Defizit abgeschlossen. Nachdem das Thema bei einer vorangegangenen Sitzung vertagt worden war (wir berichteten), hatte sich der Gemeinderat am Montag erneut damit zu befassen. Fazit: An der Deckungslücke von 150 000 Euro gibt’s nichts zu rütteln, der Endabrechnung stimmten die Stadträte mehrheitlich zu. Künftig soll es besser werden – schon beim Orschweierer Jubiläum im Jahr 2023.

Als "dynamischen Prozess" beschrieb Bürgermeister Dietmar Benz die vierjährige Planungsphase, in deren Verlauf die Kosten explodierten. 2016 waren noch 70 000 Euro veranschlagt, im Jahr wurde der geplante finanzielle Aufwand zunächst verdoppelt – laut Schlussabrechnung sind es nun tatsächlich 226 000 Euro. 150 000 Euro davon müssen aus städtischen Mitteln aufgebracht werden.

Drei wesentliche Gründe nannte Benz: Die Beschallungs- und Beleuchtungstechnik auf drei Bühnen schlug mit 40 000 bis 45 000 Euro zu Buche. Sehr umfangreich sei auch das Parkplatz-Konzept und der Einsatz von Security zur Überwachung der Parkplätze in der Nacht gewesen, "relativ teuer" sei das Verkehrs- und Umleitungskonzept in und um die beiden Juli-Festtage gewesen; allein die Kosten für die Beschilderung bezifferte Benz auf 10 000 Euro. Auf der Einnahmenseite stehen 30 000 Euro als Zuschuss von der Regionalstiftung der Sparkasse und 28 000 Euro Sponsorengelder.

Nicht wie erwartet lief’s mit den Einnahmen aus dem Verkauf von Broschüren und dem Jubiläumswein. Von 2500 Flaschen zum Preis von sieben Euro sind noch 700 im Handel. Von den 2500 Jubiläumsbroschüren zum Stückpreis von zehn Euro sind noch 1840 käuflich zu erwerben, von den 500 "G’schichte us Mohlburg" (elf Euro) liegen noch 285 Exemplare in den Regalen.

Dass "einiges aus dem Ruder gelaufen ist", gab Benz zu, aber: "Man kann ein Fest in der Planungsphase nicht auf Heller und Pfennig schätzen." Unterm Strich habe sich das Jubiläum ausgezahlt. Denn zum einen habe Mahlberg eine positive Aufwertung seines Images erfahren. Zum anderen habe er aus Gesprächen herausgehört, dass ein Wir-Gefühl entstanden sei: "Die Bürger identifizieren sich mit der Stadt."

Dass das Fest "unbestritten" ein großer Erfolg gewesen sei, sah auch Thomas Schwarz (FW) so, er hatte aber eine "Information zur rechten Zeit" durch die Verwaltung vermisst. Denn es sei abzusehen gewesen, dass die Kosten davongaloppieren würden. Gleichzeitig streute sich Schwarz als Stadtrat Asche aufs Haupt. Auch der Gemeinderat könne die Hände nicht in Unschuld waschen – "niemand hat nachgehakt". Daraus müsse man die Lehren für die Zukunft ziehen.

Die große Mehrheit des Gemeinderats stimmte am Ende den Mehrausgaben zu, die aus den Rücklagen gedeckt werden. Dieter Beck (BFMO) enthielt sich, Jürgen Weber (CDU) stimmte mit Nein. Er sei von Anfang an nicht mit den Kosten für das Fest einverstanden gewesen, aus den Rücklagen würde er lieber Geld zur Sanierung der Orschweierer Halle entnehmen.