Matratzenlager statt Konzertbestuhlung: In der Mahlberger Stadthalle lief dieses Mal alles ein bisschen anders. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: Neues Familien-Format des MV Mahlberg begeistert Jung und Alt / Auch herumlaufen ist erlaubt

So macht’s auch Kindern Spaß: Zu seinem neuen Konzert-Konzept "Musik von Groß und Klein" kann sich der Mahlberger Musikverein nur gratulieren. Bei den rund 200 Gästen in der Stadthalle kam das Format bestens an.

Mahlberg. Neben der Haupt- und zwei weiteren kleineren Bühnen warteten keine üblichen Stuhlreihen auf die Besucher. Stattdessen setzte man sich auf Sessel, Turnkästen und -bänke, Sofas und Sessel. Von Kindern bevorzugt wurden mehrere im Saal verteilte Matratzenlager. Auch das Herumlaufen während des Konzerts war nicht tabu. Das nutzten vor allem die jungen Besucher weidlich.

Schon zum Einstieg präsentierten sich altersgemixte Gruppen, etwa beim Dschungelbuch-Potpourri kindgerecht aufbereitet, mit ihren Registern, ob Holzbläser, Hörner, Posaunen oder Trompeten. Die Moderatorinnen Sibylle Kessler und Annette Burger schafften es von Anfang an, die faszinierten jungen Zuhörer einzubinden. Wer hat den gemütlichen Bären Balu gespielt? Klar, die tiefe Tuba!

So ging es auf wechselnden Bühnen munter weiter, etwa mit "The Last Waltz", ebenfalls besonders akzentuiert etwa mit Klarinetten, Oboen, Saxofonen und Fagotten. Das geriet auch für Erwachsene noch zu einer spielerisch-unterhaltsamen Instrumentenkunde. Nicht minder quirlig ein geflötetes "The Tico". Auch dazu wurde mitgehüpft, ebenso bei "Get up and go" der Blechbläser.

Groß und Klein spielen zusammen

Stets spielten die Erwachsenenkapelle mit Rüdiger Müller sowie die Jugend- und Vorkapelle mit Anne Métayer bunt gemischt zusammen, als Gesamtorchester samt Nachwuchs dann auf der Hauptbühne. Es war den Nachwuchsmusikern deutlich anzusehen und vor allem anzuhören, mit welch großen Stolz sie mitten unter den erwachsenen Akteuren ihre bereits erlernten Fähigkeiten beweisen durften. Ob bei "Little Ouverture" oder "A thousand Years": Es ging generationenübergreifend schon richtig orchestral zu. Nicht minder beim schottische "Highland Cathedral", zu dem sich aus verschiedenen Türen kommend Trompeten, Klarinetten und Hörner gemessenen Schrittes quer durch den Saal nach vorne bewegten.

Nach einer Stunde – vor allem mit Rücksicht auf die endliche Geduld vieler junger Zuhörer – begeisterten Groß und Klein auf der Bühne nochmals mit einem spannenden Mix aus dem Film "Fluch der Karibik". Donnernder Schlussapplaus war den Akteuren sicher.

Nach dem Ende des Konzerts ging es nicht gleich nach Hause, geschweige denn ins Bett. Der Musikverein lud junge und alte Gäste zu Getränken und einem reichhaltig bestückten Buffet mit vielen kleinen Häppchen ins Stadthallen-Foyer ein. Die Spendenkasse blieb dabei freilich nicht leer. Vorsitzende Tanja Lehmann war die Freude anzusehen: "Das war ein besonderer Abend – auch für die Kinder." Es dürfte als sicher gelten, dass das erfolgreiche Konzertexperiment eine Fortsetzung erfährt.