Zum Auftakt des Mahlberger Stadtfests waren Stimmung und Wetter noch ungetrübt. Foto: Decoux-Kone

Böen am Samstag bremsen Besucherstrom / Zahlreiche Gäste am sonnigen Sonntag

Ein stürmisches Zwischenspiel hat das Mahlberger Stadtfest am Samstag erlebt: Zeitweise fegten Sturmböen durch Mahlbergs Gassen und rissen sogar eine hölzerne Stadttor-Attrappe um – glücklicherweise ohne jemanden zu verletzen.

Mahlberg. Herrschte zur Eröffnung um 14 Uhr noch eitel Sonnenschein, so sah die Wetterwelt 90 Minuten später alles andere als freundlich aus. Markthändler sicherten eilends ihre Aufbauten, während Besucher in die sicheren und trockenen Vereinsbuden eilten.

Zuvor waren die kostümierten Stauferreiter Cornelia und Werner Hoff noch regenfrei hoch zu Ross vom Schlossberg herunter dem Orschweierer Musikzug gefolgt. An einer erstmals angemieteten Großbühne hatte Bürgermeister Dietmar Benz das Stadtfest mit Fassanstich eröffnet, dazu neben den Besuchern als Ehrengäste zahlreiche politische Lokalprominenz aus Nachbargemeinden begrüßt, samt der Landtagsabgeordneten Marion Gentges und ihrem Vorgänger Helmut Rau. Dann wurde durch die gesperrte Altstadt mit ihren malerischen Gässchen flaniert. Hier hatten sich rund 30 Händler zum Krämermarkt positio niert. Sie boten zwischen Haushaltsbürsten, Wollsocken, Hosengürteln und Wanderschuhen alles an, was man brauchen könnte, bis hin zu Schmuck und Gewürzen samt Urloffener Meerrettich und frischem Obst der Grafenhausener Apfelfrauen.

Auf der Großbühne präsentierten sich im Laufe des Wochenendes die Musikbands "John Amann & The Legends", "Check Daniels", speziell zum sonntäglichen Frühschoppen der Musikverein Seelbach, später die Trachtenkapelle Altenheim. Auch Kinderunterhaltung mit "Kunigundes Luftballon" und eine Tanzvorführung der Mahlberger "Dance-Surprise" durften nicht fehlen. Im Rathaus hatte derweil eine Ausstellung der Teninger "Foto Art Design" mit Mahlberger Impressionen viele Betrachter angelockt, nebenan im zum Café umfunktionierten Sitzungssaal brachte die Orschweierer katholische junge Gemeinde unzählige Kuchen und Torten unter die Leute. Draußen auf dem Platz drehte sich unverdrossen ein nostalgisches Kinderkarussell. So herrschte samt Kleinbuden örtlicher Anbieter echte Kirmes-Atmosphäre – bis zum Unwetter.

Für Getränke und vor allem kulinarische Erlebnisse sorgten neben kleinen Steh-Ständen auch drei große Vereinsbuden von Tischtennisclub, Musikverein und Gemischtem Chor mit gefragten Sitzplätzen. Ob Schweinebraten, Wildteller, gegrillte Haxen, Hähnchen, Sauerbraten oder Schnitzel: Der Umsatz lief vor dem großen Regen prächtig, auch für kleineren Hunger mit Striwili, Flammenkuchen, Gyros bis zur Kartoffelsuppe und diversen Wurst-Variationen.

Am Sonntag brach dann doch noch die Sonne hervor und lockte Tausende Besucher in Mahlbergs Altstadt und in proppenvolle Vereinsbuden. Am weitesten angereist waren die Ehepaare Viel und Layre aus Mahlbergs 700 Kilometer entfernten provenzalischen Partnerstadt Malaucène. Befragte Stadtfest-Gäste lobten besonders: Man könne für jeden Essens-Geschmack etwas finden und habe die Qual der Wahl. Das hatte Bürgermeister Benz schon vorab betont: Ohne die kulinarische Beteiligung örtlicher Vereine und auch zweier Gaststätten wäre die Stadt nicht imstande, ihr Fest für die gesamte Raumschaft derart attraktiv zu halten – nun schon zum 42. Mal.

Nächstes Jahr fällt es allerdings aus, denn da wird stattdessen das 800-jährige Jubiläum Mahlbergs ganz groß gefeiert – natürlich auch mit massiver Vereins- und Bürgerbeteiligung.