Der Kirchenchor gestaltete den Gottesdienst zum Patrozinium zu Ehren Leopolds mit. Foto: Decoux-Kone

Leopold im Mittelpunkt des Festgottesdiensts

Mahlberg (ir). Darf jemand, der in politische Machenschaften verstrickt war und Kriege führte, heilig genannt werden? Dieser Frage ist am Sonntag Pfarrer Matthias Ibach beim Patrozinium in der Mahlberger Kirche zu Ehren des heiligen Leopolds nachgegangen. Das Fest gestalteten die Ministranten und Kirchenchor mit. Als spannungsreiche Persönlichkeit beschrieb Pfarrer Ibach den Markgrafen, der zu seiner Zeit in kirchenpolitische Streitfragen hineingezogen wurde. Beim Investiturstreit zum Beispiel hat er kurz vor der Schlacht bei Regensburg den Treueeid zum Kaiser gebrochen und ihm Unterstützung durch seine Truppen verweigert. Er hat auch mit kriegerischen Mitteln Frieden geschaffen und sich für kleine Leute eingesetzt. Er sei ein Mensch auf der Suche nach Gott gewesen und habe auch Fehler gemacht. Gerade das zeichne Leopold aus. "Heilig sein dürfen wir nicht mit schuldlos verbinden", sagte Ibach. In den Fürbitten spannte Ibach später auch den Bogen zum Volkstrauertag.