Die Kinder lernten im Rahmen des Mahlberger Ferienprogramms mehr über den Alltag Afrikas und durften dabei vieles ausprobieren – vom Essen übers Spielzeug bis hin zur Bekleidung. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Ferienprogramm: Kinder erfahren, unter welchen Bedingungen ihre Altersgenossen in Afrika leben

Wie lebt es sich eigentlich in Afrika, zumal in den besonders armen Ländern dort? Das erfuhren die Kinder im Rahmen des laufenden Mahlberger Ferienprogramms im Jugendzentrum.

Mahlberg. Dort hatten Birgitta Bahner und Bernardette Schillinger vom Kippenheimer Verein "Chance für Benin" nämlich einen abwechslungsreichen Afrika-Nachmittag vorbereitet. Mit Firmine Vodounou, Chefin des Selbsthilfeprojekts "Centre Vinidogan" aus dem fernen Benin, stand den Kindern sogar eine authentische "Informationsquelle" zur Verfügung, mit einem kleinen Dolmetsch-Umweg über Französisch. Firmine ist derzeit Gast des Kippenheimer Hilfsvereins (wir berichteten), ansonsten sorgt sie im beninischen Possotomé ehrenamtlich mit einigen Frauen für verwaiste oder ausgesetzte Kinder.

Fotos zeigten den Kindern, unter welch einfachsten Bedingungen dort gelebt werden muss. Dazu las Bahner aus ihrem kürzlich erschienenen Buch "Grüße aus Benin" spannende Passagen vor, in denen sie schilderte, wie sie vor Jahrzehnten mit ihrem Mann Heinz als Entwicklungshelfer und Brunnenbauer das bitterarme Land kennen und lieben gelernt hatte.

Auch kulinarisch lernten die Kinder das afrikanische Land kennen: Gemeinsam wurde in kleiner JuZe-Küche mächtig geschnipselt. Süßkartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Ingwer und würzige Erdnuss-Paste gehörten zum selbst gekochten fleischfreien "Eintopf auf Afrikanisch". Zuvor hatte es als Vorspeise schon frittierte Kochbananen gegeben. Gereicht wurde dazu eine leckere, herrlich duftende Limonade aus verdünntem Hibiskusblüten-Sirup, die mit einer Prise Ingwer gewürzt war.

Mit bunten Batik- und Druckstoffen konnten sich die Kinder mit Begeisterung

afrikanisch einkleiden. Da ließen sie beim Wickeln auch gerne ein Knoten-Schleifchen herunter hängen. Bei verheirateten Frauen wird das dann zum Zeichen ihres neuen Status verzwirbelt. So erfuhren die fragefreudigen Kleinen einiges über afrikanische Sitten und Gebräuche. Dabei lernten sie unmerklich, dass Altersgenossen in Afrika unter ganz anderen, einfachsten Bedingungen leben – und trotzdem lachen können, wie Firmine ihnen versicherte.

Die Kinder staunten am Afrika über die mitgebrachten, selbst gebastelten Gebrauchsgegenstände – etwa ein aus einer Pulverkaffeedose entstandenes Docht-Licht. Als Musikinstrumente dienten kleine Trommeln und mit einer mit Knopf-Netz umspannten Rassel ließen sich herrliche Rhythmen erzeugen – einfach, aber wirkungsvoll. Auch Spielzeuge werden in Benin natürlich nicht gekauft, sondern selbst aus Holz geschnitzt oder gebastelt, wie die Kinder erfuhren. Da gab es etwa ein stolzes Huhn, der Not gehorchend, plusternden Plastikfedern. Aus Reifenresten entstehen schmucke Sandalen.