Weinfest: 20-Jährige vom Sportverein folgt auf Hanna Schneiderchen / Viele Besucher an beiden Tagen
Von der Sonne endlich wieder einmal verwöhnt ist das Kippenheimer Weinfest gewesen. Dementsprechend war das Budendorf auf dem Festplatz sehr gut besucht.
Kippenheim. Schon bei der Eröffnung waren viele gekommen, und als am Abend die neue Weinkönigin gekürt wurde, war der Platz proppenvoll. Die Hoheit, die für 2016/17 den Kippenheimer Wein präsentieren wird, kommt aus den Reihen des Sportvereins und heißt Jasmin Weinacker.
Die Stimmung war schon bestens, als die scheidende Weinkönigin Hanna Schneiderchen nach der Begrüßung durch Bürgermeister Matthias Gutbrod am späten Nachmittag das 64. Weinfest für eröffnet erklärte. Der Rathauschef freute sich, "dass alle Vereine an einem Strang ziehen". Zusammen mit der Gemeinde sind dies nun die Schützen, die Turner, die Sänger, die Sportler, die Angler, die Musiker, die Narren und die Winzer. Ein kleines Sonderlob durfte der Sportverein einheimsen: Pünktlich zum 90-jährigen Bestehen hatte man das Zelt gegen eine schmucke Laube eingetauscht. Die füge sich wunderbar ins Ensemble ein und schließe den Festplatz zur Hansjakob-Straße hin auch optisch sehr gut ab, so der Bürgermeister und auch viele Besucher. Die Eröffnung hatte Werner Kohler, auch bekannt als der "singende Diakon", musikalisch begleitet. Später am Abend war Party mit "Tom und Andy".
Unbestrittener Höhepunkt war jedoch die Krönungszeremonie am Abend. Hanna Schneiderchen von der Narrenzunft stand zum letzten Mal als Königin im Rampenlicht. Ehe sie Krone und Zepter an ihre Nachfolgerin weiterreichte, schwärmte sie von einem "wunderbaren und ereignisreichen Jahr", das sie sehr genossen habe. Lob erhielt sie von Dirk Vogel, Vorsitzender der Narrenzunft. "Du hast mich und andere mit deiner aufgeschlossenen Art begeistert", sagte er. WG-Vorsitzender Rolf Mauch sagte, dass es "sehr viel Spaß gemacht hat, dich zu begleiten".
Freudestrahlend begleitete anschließend Denis Hug vom SV-Vorstandstrio Jasmin Weinacker über den roten Teppich von der SV-Laube zur Bühne. Die begeisterte Sportlerin stammt aus einer Weinbaufamilie und ist mit dem Weinfest groß geworden; zudem ist sie die vierte Weinkönigin aus der Bachgasse und auch die vierte aus ihrer Familie – sie tritt in die Fußstapfen von Mutter Irene und zweier Tanten. Sie freue sich darauf, die guten Tropfen der Gemeinde ein Jahr lang zu präsentieren, sagte die neue Königin in ihrer Rede. Sie wisse als Winzertochter zum einen, was Arbeit und Fleiß in den Weinbergen bedeute, ebenso kenne sie aber auch der Genuss nach getaner Arbeit.
Der Genuss war auch am Sonntag großes Thema. Dank bestem spätsommerlichen Wetter drängten sich die Besucher nicht nur in Buden und Lauben, sondern auch an den Tischen und Bänken auf dem Platz. Nach dem Frühschoppen, den die "Emus" (ehemalige Musiker aus Sulz) begleiteten, ließ man sich zu Leckerem aus Töpfen und Pfannen einen guten Tropfen schmecken.
Viel Applaus gab es, als die neue Weinkönigin Jasmin Weinacker mit der Kutsche auf den Festplatz vorfuhr. Auf dem Festplatz spielten indes die "Wieber Buabe", bewährter Festausklang war mit Entertainer Dani.
