Kommunalwahlen: Schmieheims Ortsvorsteher Michael Hartmann will nicht am Amt kleben / Liste in Arbeit

Für die Kommunalwahlen im Mai will Michael Hartmann wieder eine Liste für den Ortschaftsrat zusammenstellen. Ob er danach weiter Ortsvorsteher von Schmieheim ist, habe für ihn nicht oberste Priorität. Auf jeden Fall will er aber in den Gemeinderat.

Schmieheim. Die Konkurrenz hat schon mächtig Klinken geputzt. Bereits Mitte November stellte Walter Keck die vorläufige "Ausbeute" seiner Kandidatenjagd vor: Neben dem 66-Jährigen wollen vier weitere Schmieheimer im Mai über die Bürgerliste in den Ortschaftsrat gewählt werden (wir berichteten). Im aktuellen Mitteilungsblatt wirbt der einstige Amtsbote um weitere Frauen und Männer, die sich in den kommenden fünf Jahren ein politisches Engagement im Dorf vorstellen können. "Habt Mut – macht mit", lautet die Aufforderung. Bis zum 17. Januar ist die Keck’sche Liste offen.

Michael Hartmann lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Vor fünf Jahren wäre er selbst beinahe auf der Bürgerliste gelandet. Allerdings habe er damals ein Wahlprogramm, Ziele für den Ort, vermisst, weshalb er sich zurückzog und schlussendlich selbst eine Liste, die Freie Liste, initiierte.

"Wir werden auch 2019 wieder etwas auf die Beine stellen", sagt Hartmann im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Ende Januar, so das Ziel, soll die Liste voll sein: Acht Kandidaten, also so viele wie Räte am Ratstisch Platz haben, hätte der 57-Jährige gerne, "jeder weitere ist natürlich willkommen". Mit der "nötigen Ruhe und Zielstrebigkeit" schaue er sich derzeit nach Kandidaten um. Es gebe bereits "aussichtsreiche Namen", die Hartmann aber noch nicht nennen will, um sich dann doch ein wenig auf die Karten beziehungsweise auf die Liste schauen zu lassen: Neben seinem Namen würden ziemlich sicher auch wieder die von Günter Ackermann und Michael Dees darauf zu finden sein.

Diese drei hatten 2014 den Sprung ins Ortsgremium geschafft. Die Vierte im Bunde, Marion Kase, verpasste den Einzug, trug mit ihren Stimmen aber maßgeblich zum Erfolg des Trios bei. Ein Erfolg, der Hartmann nicht genügte. Der kommunalpolitische Neuling kandidierte trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit seiner Fraktion (3:5, siehe Info) als Ortsvorsteher und setzte sich tatsächlich gegen Stimmenkönig Klaus Braun durch.

Für die Freien Wähler in den Gemeinderat?

So überraschend wie seine damalige Wahl dürfte heute für viele Hartmanns Antwort auf die Frage kommen, ob er eine weitere Amtszeit als Ortsvorsteher anstrebe: "Ich brauche das nicht unbedingt." Er sei mit seiner Telekommunikationsfirma "beruflich gut ausgelastet", sagt Hartmann, fügt aber relativierend hinzu: "Ich würde gerne weitermachen und würde mir die Zeit nehmen, weil mir das Amt nach wie vor viel Freude bereitet." Zudem gebe es noch einiges zu tun, auch und vor allem intern. Die Wunden, die vor sieben Jahren aufbrachen, als in Schmieheim äußerst emotional über die Auflösung des Ortsgremiums debattiert wurde, seien noch immer nicht ganz verheilt. "Da ging vieles kaputt", sagt Hartmann. "Die Zusammenabreit im Ortschaftsrat ist nicht so, wie sie sein könnte." Auch das Verhältnis zur Verwaltung und dem Gemeinderat "ist verbesserungswürdig".

Nicht nur, aber auch deshalb will Hartmann im kommenden Jahr für den Gemeinderat kandidieren, dessen Sitzungen er derzeit nur beratend verfolgt. Seine Liste soll aber auf Schmieheim begrenzt bleiben, sagt der zweifache Familienvater. Als Sprungbrett hat er sich die Freien Wähler ausgeguckt. "Das würde ganz gut passen."

So setzt sich das Schmieheimer Gremium derzeit zusammen.

Bürgerliste: Klaus Braun, Michael Disch, Norbert Meier,

Gisela Rupp, Karin Heitz Freie Liste: Michael Hartmann, Michael Dees, Günter Ackermann