Linie 114: Kippenheim verlängert Vereinbarung mit Ettenheim

Kippenheim. Um die Anbindung des Ortsteils Schmieheim an die Stadtbuslinie Ettenheim ist am Montag im Gemeinderat heftig diskutiert worden. Das Vorhaben war zum 10. Februar umgesetzt und der Fahrplan in Betrieb genommen worden. Die Anbindung an die Linie 114 war zunächst auf ein Jahr angelegt worden, um aufgrund der Fahrgastzahlen zu entscheiden, ob eine Verlängerung angestrebt werden soll. Aufgrund des Coronavirus war es aber zum Lockdown gekommen, sodass es keine belastbaren Zahlen gab.

Die Zahlen, die vorlagen, sorgten bei vielen Gemeinderatsmitgliedern jedoch hinsichtlich einer Verlängerung für Bauchschmerzen: Mit weniger als einer Person seien einzelne Fahrten besetzt gewesen.

Jedoch, so wurde es Schmieheims Ortsvorsteher Michael Hartmann während der Sitzung nicht müde zu betonen: "Diese Zahlen wurden im Dezember 2019 erhoben, also noch vor der Anbindung Schmieheims." Eine zweite Erhebung, die die SWEG für April 2020 geplant hatte, sei ausgefallen, die Zahlen spiegelten also nicht die Fahrgäste nach Schmieheim, sondern die nach Wallburg wider.

Zudem hatte die Stadt Ettenheim mit der SWEG über eine Reduzierung des Fahrplans diskutiert, die auch erfolgt war. Somit müsste die Gemeinde für die Fortsetzung des Projekts 1500 Euro weniger als im Vorjahr zahlen – aber immer noch stolze 15 000 Euro. Bei den aktuellen Fahrgastzahlen sei das zu viel, meinte Lothar Stulz, auch Markus Studer glaubt nicht an zukünftige hohe ÖPNV-Zahlen.

Niedrige Fahrgastzahlen sorgen für Skepsis bei der Verlängerung

Dieter Kirschbaum plädierte dafür, dass mehr Werbung für den Stadtbus, etwa im Gemeindeblatt, gemacht werden müsse, um so mehr Bürger auf das Angebot hinzuweisen. Günter Ackermann regte an, sich über attraktivere Haltestellen Gedanken zu machen – da hatte die SWEG sich in der Vergangenheit allerdings wenig kompromissbereit gezeigt. Otto Hebding regte an, die Linie zunächst ein halbes Jahr lang auszusetzen, solange noch Pandemiezeit sei. Gutbrod erklärte jedoch, dass man nur mitgehen könne oder nicht.

Auch Julian Siefert glaubte nicht, dass sich die Fahrgastzahlen verbessern würden. Durch die Pandemie ginge die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs allgemein zurück. Dennoch sei er für die Verlängerung, schon alleine aus Gründen der interkommunalen Zusammenarbeit, von der alle beteiligten Kommunen hinsichtlich des Verkehrs profitieren würden.

Bürgermeister Gutbrod schlug vor, im Falle einer Verlängerung, die erhobenen Zahlen im kommenden Dreivierteljahr noch einmal zu bewerten. Schließlich stimmten zehn von 14 anwesenden Räten einer Verlängerung der Vereinbarung zu.