Die bislang günstigste Alternative: Pellets. Foto: vi Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Diskussion über Nahwärmenetz in Grafenhausen / Entscheidung vertagt

Kappel-Grafenhausen (red/fx). Beschlossene Sache in Grafenhausen ist längst ein gemeinsames neues Nahwärmenetz für die zu erweiternde Ferdinand-Ruska-Schule und die daneben liegende Mehrzweckhalle (wir berichteten). Mit welchem Material die Heizung einmal betrieben wird, beschäftigte den Gemeinderat am Montag ein weiteres Mal. Dazu hatte Stefan Häuser vom Umkircher Ingenieurbüro Lenz als Entscheidungsgrundlage einen Wirtschaftlichkeitsvergleich mit fünf Varianten vorgestellt. Das Ergebnis vorab: Im Rennen stehen nur noch Holzpellets und Hackschnitzel.

Eine von Gemeinderäten ins Spiel gebrachte Stroh-Heizung wird nicht weiter verfolgt. Die würdigte Häuser zwar als innovatives Konzept. Doch die Nachteile überwiegen, allen voran eine geschätzte Investitionssumme von 939 000 Euro (mit Zusatz-Gaskessel) beziehungsweise 924 000 Euro (ohne Gas). Das wäre weit mehr als doppelt so teuer wie alle anderen Varianten. Auch die geschätzten Unterhaltungskosten seien, so Häuser, bei Strohverbrennung deutlich aufwendiger, lägen mindestens ein Drittel über denen von Pellets oder Hackschnitzeln.

So blieben noch Pellets und Hackschnitzel als Optionen übrig, jeweils mit Zusatz-Gaskessel für Ausfälle oder Spitzenzeiten als Reserve. Die Aussage von Häuser, beide Brennstoffe seien gleichermaßen CO2-neutral, traf bei Joachim Leser und Frank Andlauer auf Widerspruch. Sie verwiesen darauf, dass auf Herstellung von Holzpellets mehr Energie verwendet werden müsse, auch wenn die im späteren Heizbetrieb samt Lagerung laut Häusler "einfacher zu händeln" seien.

So konzentrierten sich die Fragen schließlich auf Holzhackschnitzel. Klar ist: Für Letzteres bräuchte es einen separaten Speicherraum, für Pellets genügte ein Lager im Heizraum. Auch deshalb würden für eine solche Anlage mit geschätzt rund 430 000 Euro etwa 50 000 mehr Investitionskosten als bei Pellets anfallen. Bürgermeister Jochen Paleit machte auf Rückfragen keine Hoffnung, dass der Bauhof selbst aus Holzresten der Gemeindewälder Hackschnitzel billiger herstellen oder gar zur Trocknung lagern könnte. Er

Paleit räumte ein, dass für einen Lagerbunker statt eines bisher ins Auge gefassten Zusatzgebäudes noch keine Kostenschätzung vorliege. Da hakte Johannes Lehmann nach. Er beantragte erfolgreich, die Variante "Hackschnitzel plus Reservegas" nochmals mit den Kosten für einen Erdbunker zu kalkulieren, bevor eine endgültige Entscheidungen gefällt wird.

Die sonstigen Planungen für die Schulerweiterung wird das nicht verzögern, denn ansonsten sind dazu alle wesentlichen Beschlüsse gefasst.