Eine Musterhaussiedlung ähnlich dieser soll an der Autobahn bei Grafenhausen entstehen – allerdings in kleinerem Umfang als bislang geplant. Foto: Bundesverband Deutscher Fertigbau

Gewerbegebiet: Fläche in Grafenhausen soll statt 2,3 nur noch 1,7 Hektar groß werden

Kappel-Grafenhausen - Der nächste Schritt zum neuen Gewerbegebiet "Kleinoberfeld III" am südöstlichen Ortsrand Grafenhausens ist gemacht: Einstimmig hat der Gemeinderat die Offenlage des entsprechenden Bebauungsplanentwurfs beschlossen.

Deutliche Verkleinerung der ursprünglich geplanten Fläche

Die Beteiligung von Behörden und Öffentlichkeit hatte keine wesentlichen Änderungen gebracht. Allerdings wird die geplante Musterhaussiedlung des Bundesverbands Deutscher Fertigbau (wir berichteten) von ursprünglich vorgesehenen 2,3 auf jetzt 1,7 Hektar deutlich verkleinert. Offensichtlich kommen die Musterhaus-Bauer auf dem Sondergelände Richtung Autobahn mit weniger als gedacht aus.

Wohnen und gesundheitliche Zwecke sind ausgeschlossen 

Ansonsten bleiben für die Erweiterung des bisherigen Gewerbegebiets rund zehn Hektar Gesamtfläche. Vorgesehen sind variable Grundstücksgrößen und freie Bebaubarkeit samt ökologischer Optimierung. Vergnügungsstätten, Beherbergung und Wohnen sind explizit ausgeschlossen, ebenso Tankstellen. Daniel Walter vom Planungsbüro Bresch-Henne-Mühlinghausen aus Bruchsal erläuterte den Gemeinderäten weitere Details. Demnach wurde ebenfalls ausgeschlossen, dass im "Kleinoberfeld III" Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke entstehen. Auch Einzelhandelsnutzungen sind grundsätzlich nicht zulässig. Je nach Grundstücksgrößen sind Bäume- und Strauchpflanzungen vorgeschrieben. Der südliche Geltungsbereich wird eingegrünt, entlang der künftigen Verkehrsflächen werden Pflanzstreifen samt Bäumen angelegt. Für Mauereidechsen soll eine sogenannte Steinschüttung am Gebietsrand neue Heimat bieten, Ausgleichsmaßnahmen für Fledermäuse und Bluthänflinge sind an anderer Stelle vorgesehen oder werden per Öko-Punkten ausgeglichen.

Bagger könnten noch dieses Jahr rollen

Eingearbeitet wurde auch ein geotechnischer Bericht zur Versickerungsfähigkeit von Böden und ein Lärmschutzgutachten mit "Immissionsschutz an schutzbedürftigen Räumen". Und weil es im Falle eines Jahrhunderthochwassers zu Überflutungen kommen könnte, gibt es entsprechende Bauvorgaben für betroffene Grundstücke, samt Versickerungsmulde am Gewerbegebiets-Rand. Dachbegrünungen waren bereits vorgesehen, nun sollen auch noch Solaranlagen als Alternative in Betracht kommen.

Jetzt wird der ergänzte Bebauungsplanentwurf offengelegt. Sobald mit dem Satzungsbeschluss Rechtssicherheit besteht, dürften alsbald die ersten Bauanträge im Rauhaus eingehen – und möglicherweise noch dieses Jahr erste Bagger anrollen.