Versammlung: Bürgerinitiative hat "Frieden mit dem Polder geschlossen"

Kappel-Grafenhausen (mm). 13 Mitglieder sowie einige Interessierte kamen jüngst zur Hauptversammlung der 2011 gegründeten "Bürgerinitiative Trockene Keller Kappel-Grafenhausen" (BI). Das Ursprungsthema der BI, der Überflutungspolder am Rhein sei mit dessen laufendem Bau "abgevespert", so der Vorsitzende Wolfgang Köbele.

Initiative ist Mitglied im Polderbeirat

Immerhin seien einige der Einwendungen der BI in der Planung berücksichtigt worden. "Wir haben unseren Frieden mit dem Polder geschlossen", sagte Köbele, auch wenn man die geplanten Flutungen (bis zu 60 Tage pro Jahr) weiter kritisch sehe.

Dabei werden unter anderem wenig ökologischer eingespülter Schmutz und Dreck samt Schadstoffen befürchtet, aber auch die Überlebenskraft bisherigen Baumbestandes. Die Errichtung von Bauwerken und Dämmen beobachte die BI bis heute.

Weiterhin habe man sich als Mitglied im Polderbeirat eingebracht und stehe über ihren Bürgermeister Jochen Paleit in Kontakt mit der Gemeinde. Köbele erläuterte einen vorliegenden Bau-Sachstandsbericht des Regierungspräsidiums samt Illustrationen. Ein Durchlass-Bauwerk mit Damm ist bereits gebaut. Bis Herbst 2019 soll auch ein neuer Querdamm bei Wittenweier fertig sein, um damit die Einlasshöhe von 158 Pegel-Metern festhalten zu können.

An der Engstelle Kappel sind Befestigungen für Wehre vorhanden, diese sollen Anfang nächsten Jahres fertig sein. Auch Schutzmaßnahmen per Ortsrand-Tiefbrunnenpumpen zur eventuellen Absenkung des Grundwassers laufen. Köbele: "Sofern hoffen wir, dass Kappeler Keller tatsächlich trocken bleiben."

Neue Sorge um Hochwasser

Sorge bereitet allerdings das Szenario, wenn künftige Polderflutungen mit gleichzeitigen "Niederschlagsereignissen" wie im Mai zusammentreffen, als nach Starkregen im Bereich Ettenbach und Bleiche "der Kanal randvoll" war. Da gebe es noch genug zu tun heißt es vonseiten des BI, der sich mit den Unterliegern im Süden noch besser abstimmen müsse, wie deren Rückhalteräume verzögert in die Elz ablaufen können. "Da wollen wir in die Steuerung mit eingebunden sein", forderte Köbele, der zusammen mit Gerd Köhli einstimmt als Vorsitzender wiedergewählt wurde. Als Dritter im Bunde wurde Franz Fliehler gewählt, der die Nachfolge des verstorbenen Gerd Wagemann antritt. Die Kasse führt weiterhin Ursula Kölbli. Beisitzer sind Klaus Herbstrith und Jürgen Bohn.

Das Hochwasser-Thema nahm Bürgermeister-Stellvertreter Frank Andlauer als klärungsbedürftig mit und dankte dem BI namens der Gemeinde für das Engagement.

Weitere Informationen: http://bi-trockene-keller.de