Dank der überdimensionalen Spritze, die die Gruppe Anselm zum Grafenhausener Umzug mitgebracht hatte, haben Masern keine Chance. Foto: Decoux-Kone

Umzug: In Grafenhausen zeigen sich am Dienstag mehr als 50 Zünfte und Gruppen

Grafenhausen - Mehr als 50 Narrenzünfte, Guggenmusiken, Wagen- und Fußgruppen haben sich am letzten Fasenttag durch die Grafenhausener Straßen geschlängelt und noch einmal für ein buntes Bild örtlichen Brauchtums gesorgt.

Der Oberzunftmeister der Grafenhausener Hexen, Benjamin Utz, grüßte die Narren aus dem Ehrenwagen, während sich Ansager Markus Trutt mitten im fastnächtlichen Tumult auf der Straße positioniert hatte und von dort die einzelnen Gruppen vorstellte. Die Gastgeber führten den Umzug an und transportierten Kinder auf ihren Besen.

Die Volkssportfreunde Grafenhausen liefen mit gesammelten Pfandflaschen durchs Dorf, um ihre Rente aufzubessern. Für einen masernfreien Bereich hatte die Gruppe Anselm gesorgt, indem sie die Zuschauer am Straßenrand mit einer überdimensionalen Spritze zwangsimpfte.

Eine große Dampflok hatten die "Los Piratos" dabei und die Gelruewe-Ritter aus Münchweier – immer gern gesehene Gäste in Grafenhausen – kamen nicht nur als Gelruewe, sondern auch mit Prinzenpaar, das in den Orient entführte.

Bunt ging es bei der Gruppe Hilmar Singler zu, die als Blumenwiese den Frühling einläutete, und auch die Clowns der Gruppe Benz hatten für fröhliche Gesichter gesorgt. Steampunks waren die "Partey Pipelz" und der Bauwagen Münchweier grüßte ein letztes Mal mit seinem riesigen Wagen, für den man keine Kosten und Mühen gescheut hatte. Ebenfalls beeindruckend: der Bierkenig-Wagen.

Neben den Fasentgruppen trieben Hexen aus Meißenheim, Bollschweil, dem Elztal und Altdorf, aber auch Bestien aus Tutschfelden, Dämonen aus dem Schwarzwald und Teufel aus Waldkirch ihr Unwesen mit den Zuschauern am Straßenrand.

Die Narrenzunft Oberkirch hatte sogar ein fahrendes Bett dabei, worin sich manche(r) vom Straßenrand plötzlich wiederfand. Die Orschweierer waren mit Narrenrat, Jokele, Kühen, Prinzenpaar und dem Musikzug in den Nachbarort gekommen. Sandra Decoux-Kone