Kreativ und pragmatisch: Schüler der Grafenhausener Musikkapelle werden aktuell per Videochat unterrichtet.Foto: Verein Foto: Lahrer Zeitung

Corona: Mitglieder der MK Grafenhausen spielen für sich / Unterricht per Videochat

Grafenhausen (red/fx). Nichts ist mehr, wie es war: Wie alle anderen Vereine und Musikkapellen musste auch die Musikkapelle Grafenhausen sich auf die neue Corona-Situation einstellen und daraus das Beste machen.

Die Proben im Gesamtorchester mit 57 Musiker inklusive Dirigent sind via Internet nur schwer möglich und umzusetzen und wurden deshalb ganz eingestellt. Allerdings kann man bei einem Spaziergang durchs Dorf in dem einen oder anderen Haus solistische Klänge einzelner Instrumente hören. Für den Verein ist es ein schönes Zeichen, dass die Musiker in der Corona-Krise offensichtlich die Motivation und die Lust am Musizieren nicht verlieren. Auch wenn dies gemeinsam natürlich deutlich mehr Spaß macht – alle wollen fit bleiben für das, was nach Corona kommt. Und das treibt an.

Vorstand hat kaum etwas zu planen

Natürlich fehlt den Aktiven das wöchentliche Zusammenkommen in Proben, die kameradschaftlichen Treffen. In normalen Zeiten hätte die Grafenhausener Musikkapelle am 1. Mai zum Waldhock eingeladen und am 16. Mai zum Frühjahrskonzert. Termine, die den Zusammenhalt und das Miteinander fordern und fördern. Doch auch hier heißt es, verzichten und durchhalten.

Im Ausbildungsbetrieb sieht es etwas anders aus. Die Früherziehungskurse mit Kindern zwischen dreieinhalb und sechs Jahren mussten auch eingestellt werden, eine Kursstunde auf "Abstand" wäre nicht auszudenken. Jedoch konnte die Ausbildung an den Blas- oder Schlaginstrumenten fast ohne Unterbrechung fortgesetzt werden. Die Ausbilder haben sich der Situation angepasst und unterrichten auf unterschiedlichsten Kommunikationswegen, so wie es die jeweils vorhandene Technik eben zulässt. Für die Kinder ist solch ein Unterricht mal etwas ganz anderes und so manch einer trifft die Töne im eigenen Kämmerlein besser als im Vorspielraum des Ausbilders.

Auch die Bläserklassen mit je drei bis vier Kindern treffen sich zur gewohnten Probezeit per Whatsapp-Video im Internet. Dort wird dann gemeinsam geübt und vorgespielt und es gibt vom Ausbilder Verbesserungsvorschläge, Literatur und neue Töne werden auch gelehrt. Zusätzlich können Probevideos in die gemeinsame Chat-Gruppe eingestellt werden, auch dabei gibt es Tipps vom Ausbilder. Der Verein ist froh und dankbar, über Ausbilder mit viel Kreativität, Flexibilität und Hilfsbereitschaft zu verfügen.

Im Verwaltungsbereich des Vereins fand inzwischen die eine oder andere Telefonkonferenz statt, jedoch gibt es derzeit kaum etwas zu planen. Bisher ging es immer nur darum, Termine abzusagen. Umso mehr freut man sich bei der Musikkapelle auf den Tag, an dem das gemeinsame Musizieren wieder möglich ist und die Instrumente im Dorf wieder klingen können. Bis dahin heißt es weiterhin, zusammenhalten und durchhalten.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf Ihren Verein – gibt es besondere Projekte in diesen ungewöhnlichen Zeiten, welche Sorgen treiben Sie um, was macht Ihnen Hoffnung? Schreiben Sie uns eine E-Mail, gerne mit Foto, an sueden@lahrer-zeitung.de.