Die etwa 50 Zentimeter lange Bombe wurde bei Tiefbauarbeiten zum Bau der neuen Kappeler Kita entdeckt, sie lag plötzlich in der Baggerschaufel. Ettenheimer Polizisten sicherten den Fundort bis zum Eintreffen des Kampfmittelbeseitigungsdiensts. Foto: Mutz

Einsatz: Schreckmoment bei Arbeiten zum Bau der neuen Kita / Kampfmittelbeseitigungsdienst aus Stuttgart rückt an

Kappel - Bei Tiefbauarbeiten zum Bau der neuen Kappeler Kindertagesstätte südlich der Taubergießenschule wurde am Donnerstag eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Spezialisten nahmen sich des Fundes an.

Kampfmittelbeseitigung aus Stuttgart rückt an 

Die Meldung kam gegen 14 Uhr vom Polizeiposten Ettenheim bei Bürgermeister Jochen Paleit im Rathaus an. Zwei Streifenwagenbesatzungen fuhren die Fundstelle an und sicherten großflächig den Bereich ab. Umgehend wurde auch der Kampfmittelbeseitigungsdienst aus Stuttgart verständigt, der sich sogleich auf den Weg machte, um sich um den Fund zu kümmern. Ob die Spezialisten die Bombe vor Ort entschärften oder sie zunächst abtransportierten, war bei Redaktionsschluss noch unklar.

Zurzeit sind für den Kitaneubau Tiefbauarbeiten in Gange. Dem Baggerfahrer dürfte ordentlich der Schreck in die Glieder gefahren sein, als er in der Schaufel die Bombe mit einer Länge von etwa 50 und einem Durchmesser von rund 20 Zentimetern erblickte. Daraufhin wurden die Bauarbeiten in diesem Bereich sofort eingestellt und die Polizei verständigt.

Bürgermeister Paleit war mit Mitarbeitern selbst vor Ort, um sich über den Fund zu informieren. "Es ist ein Glück, dass nichts passiert ist", sagte Paleit anschließend im Gespräch mit der LZ. In seiner zwölfjährigen Amtszeit sei es der erste Fund von Überresten aus dem Zweiten Weltkrieges. Das Datum des Bombenfundes sei indes sehr geschichtsträchtig, just einen Tag vor dem Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation vor 75 Jahren am 8. Mai 1945.

Arbeiten sollen heute weitergehen

Kappel und Grafenhausen waren zum Ende des Krieges sehr betroffen, weiß Paleit. Der Standort des jetzigen Fundes könnte auch ein Hinweis dafür sein, dass Kirchtürme wie der in Kappel als Zielobjekt für Bombenabwürfe dienten, so der Bürgermeister, der damit rechnet, dass die Tiefbauarbeiten – natürlich mit der gebotenen Vorsicht – am heutigen Freitag wieder aufgenommen werden können.