Zeitzeugen im Gespräch (von links): Ralf Wollenbär, Hans-Jörg Hosch, Axel Fischer, Manfred Schäfer, Helmut Herrmann, Manfred Kopf und Erich Schnebel Foto: Fink Foto: Lahrer Zeitung

Dorfgemeinde: Zum 40. Mal feiert die Interessengemeinschaft in Ichenheim mit den Bürgern im Ort

Das 40. Ichenheimer Straßenfest hat Moderator Manfred Schäfer am Wochenende eröffnet. Das Fest, bei dem er schon als kleiner Junge dabei war, bot Anlass zur Rückschau auf 40 Jahre lebendiger Gemeindekultur.

Ichenheim. Mit flotter Musik umrahmte der Fanfaren- und Spielmannszug der Feuerwehren Ichenheim und Meißenheim unter Leitung von Bernd Huser den Fassanstich, den Ortsvorsteher Ralf Wollenbär und Stellvertreter Hans Jörg Hosch vornahmen. "Petrus isch halt doch e Icheheimer", kommentierte Manfred Schäfer das herrliche Spätsommerwetter.

Unter den zahlreichen Gästen waren auch Ehrenbürger und Bürgermeister i. R. Hermann Mild, Bürgermeister Jochen Fischer, Vorgänger Michael Gabrysch, Dagmar Frenk, die neue Leiterin der Realschule, deren Konrektorin Isabell Sprang, Carola Jäger, die Rektorin der Grundschule, Ortsvorsteher, Gemeinde- und Ortschaftsräte, Vereinsvorstände und Helfer. Grüße und Gottes Segen überbrachte Pfarrer Emmerich Sumser.

Schäfer führte mit Zeitzeugen ein Interview dazu, wie es 1978 zum ersten Straßenfest gekommen ist. Erich Schnebel, damals Vorsitzender des Turnvereins, erzählte, dass 1963 die Interessengemeinschaft (IG) der örtlichen Vereine gegründet worden sei. Diese sei zu dem Schluss gekommen, dass die einzelnen Vereinsfeste zu zahlreich gewesen sind. Mit den Faustballern habe er seinerzeit in Breisach ein Stadtfest besucht und dort die Idee gehabt, ebenfalls ein solches Fest zu veranstalten.

Auch in diesem Jahr wieder guter Besuch

Auch Josef Braunstein, Kommandant der Feuerwehr und späterer Ortsvorsteher, Alex Kopf, der Vorsitzende des Gesangvereins, sowie Rupert Rudolf als Vorsitzender des Musikvereins sind der Meinung gewesen, dass man die vielen Vereinsfeste durch ein zentrales Fest ersetzen sollte. Gemeinsam mit Ortsvorsteher Franz Wendle habe man das Straßenfest in Rust besucht und den Entschluss gefasst, das Fest auf dem Schulgelände durchzuführen.

Durch das jährliche Straßenfest seien die Vereine der IG zu einer Familie zusammengewachsen. Helmut Herrmann, der damals Vorsitzender des Fußballvereins war, erzählte davon, wie schwierig es gewesen sei, die Spiele zu verlegen.

An einem Samstagabend seien einmal 400 Probiergläschen geklaut worden. 1985 habe es sonntags einen Platzregen gegeben, der zu zehn Zentimeter hohem Wasser im Zelt geführt habe. Der heutige Organisator Axel Fischer habe damals als Sechsjähriger den Sänger Heintje imitiert und großen Applaus geerntet.

Mit zünftiger fetziger Blasmusik unterhielten Oldtimer im Musikerstadel, wo auch das offene Maßkrugstemmen stattfand, in dem sich im Finale Heinrich Kraut vor Marco Herrmann durchsetzte. Auch die Kalabrich-Damen zeigten beim Maßkrugstemmen ihr Können. Unter den Besuchern des Festes waren auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Stammgäste aus Holland, sowie Bekannte und Verwandte der Ichenheimer aus der gesamten Republik.

Bekannte Cover-Songs gab auf der Festbühne Jürgen Hering aus Ballrechten-Dottingen mit seiner Gitarre zum Besten. Pop- und Chartshits bot das Trio Klangfarben mit Philipp Schnebel am Keyboard und den Sängerinnen Katja und Katharina Tscherter.

Das Oriental-Voodoo-Conference überzeugte mit einem Crossover aus orientalischen Anleihen, Bluesrock, Hardrock und Alternative-Sound. Und in der Runde des Turnvereins ging die Post mit der DJ-Party bis in die frühen Morgenstunden ab.

Das Ichenheimer Straßenfest wird seit 1978 alljährlich von den in der Interessengemeinschaft zusammengeschlossenen örtlichen Vereine erfolgreich auf dem Schulgelände gefeiert.