Pfarrer i. R. Eckhard Weißenberger unterstützt Flüchtlinge im Nordirak. Sein Projekt stellte er im Rahmen eines Treffens des Seniorenkreises der evangelischen Emmausgemeinde Neuried vor. Foto: Nußbaum-Jacob Foto: Lahrer Zeitung

Vortrag: Pfarrer i. R. Eckhard Weißenberger stellt in Ichenheim sein Projekt vor

Ichenheim (dnj). Hilfe für Menschen, die unvorstellbare Grausamkeiten erlebt haben und deren Zukunft ungewiss ist, leistet seit vielen Jahren Pfarrer i. R. Eckhard Weißenberger mit einem Hilfsprojekt für Flüchtlinge im Nordirak. Bei einem Treffen des Seniorenkreises der evangelischen Emmausgemeinde Neuried stellte er dieses vor.

25 Besucher waren aus verschiedenen Neurieder Ortsteilen in den Gemeindesaal bei der evangelischen Auferstehungskirche gekommen, um den Ausführungen des in Bahlingen lebenden Pfarrers zuzuhören.

Weißenberger war schon 14 Mal im Norden von Irak, um den dort lebenden yesidischen Flüchtlingen Hilfe zu bringen. Diese Menschen waren vor den Kämpfern des so genannten Islamischen Staats (IS) geflohen, der am 2. und 3. August 2014 die Siedlungen dieser religiösen Minderheit überfallen und über 5000 Männer sofort getötet hatte.

Er versorgt Menschen unter anderem mit Medikamenten

Frauen und Kinder wurden als Sklaven verkauft, "besonders die unverheirateten, jungen Frauen erlebten als Sexsklavinnen die Hölle auf Erden", wusste Weißenberger.

Viele Yesiden leben nun im Irak in 19 Flüchtlingslagern. In der Nähe der Großstadt Zarko ist ein solches riesiges Flüchtlingslager für 27 000 Menschen. Ihnen gelte der Schwerpunkt des Hilfsprojekts. Mit zahlreichen Fotos zeigte Weißenberger die zerbombten Häuser und das Leben in der Zeltstadt, in denen für eine Familie nur ein 20 Quadratmeter großes Zelt zur Verfügung stehe.

Trotz all der Provisorien seien die Menschen sehr freundlich, es gebe keine Schlägereien, Diebstähle oder Drogenkonflikte. Die Menschen wollten keine Almosenempfänger sein, hätten aber keine Möglichkeit zu arbeiten. Weißenberger brachte nach Spendenaufrufen Nähmaschinen hin, damit nun die Frauen Kleider nähen und verkaufen können. Darüber hinaus brachte er Schulmaterial, damit die Kinder nach der Schule eine Berufsausbildung machen können, und Medikamente. "Ich möchte ein bisschen dazu beitragen, dass die Menschen eine Freude erleben, Hilfe bekommen und sehen, dass sie nicht vergessen sind", betonte er.

Im Sommer wird Weißenberger wieder in das Flüchtlingslager fahren und kann dann auch eine Spende mitnehmen, die er von dem Seniorenkreis und den Besuchern des Vortrags erhalten hat.