Mehr als 170 Tischtennis-Asse gingen bei den Landesmeisterschaften in Friesenheim an den Start. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Tischtennis: Trio der Tischtennissportfreunde holt bei Senioren-Meisterschaften den Titel / Silber für Caroli

Der TTC Friesenheim war Ausrichter der 9. Baden-Württembergische Einzelmeisterschaften der Seniorinnen und Senioren. Mehr als 170 Spitzensportler aus Baden-Württemberg waren vertreten.

"Meine Hochachtung für die hervorragende Organisation und die ausgezeichnete Atmosphäre in der Sporthalle", sagte Walter Caroli im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Als Baden-Württembergischer Vizemeister in der Altersklasse 75 sicherte sich der 76-Jährige die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft in Erfurt (8. bis 10. Juni). Mehr als 170 Spielerinnen und Spieler waren gemeldet und lieferten sich Wettbewerbe der Spitzenklasse, die immer wieder auch mit Szenenapplaus in der Halle bedacht wurden.

Einer der Spieler war der Lahrer Stadtrat Dr. Walter Caroli, der mit seiner vorderen Platzierung, wie er selbst bekennt, nicht gerechnet habe. Dass er schon seit vielen Jahren in der Seniorenspitzenklasse spielt und mehrfach Südbadischer Meister geworden ist, tue im Baden-Württembergischen Tischtennissport für ihn kaum etwas zur Sache. "Baden-Württemberg ist schon eine andere Kategorie", so Caroli. Im Doppel stand er bereits vor einigen Jahren auf dem Treppchen und wurde Vizemeister, aber in der Einzelwertung noch nie. Vermutlich habe bei ihm am Wochenende die Komponente körperliche und mentale Fitness einfach gepasst. Mit Gelassenheit, aber auch einer gewissen Zielstrebigkeit habe er sein Spiel aufgenommen. Dabei galt es, die Spielweise und vor allem die Schwächen des Gegners zu taxieren. Sich selbst bezeichnete er als eine Art Gummiwand, die die Bälle zurückbringe. Als Abwehrspieler versuche er, den Ball so lange wie möglich im Spiel zu halten, um im richtigen Moment zuzuschlagen, was ihm mehrfach gelang.

Heute im Alter von 76 Jahren ist er einmal mehr froh, dass er sich als 14-Jähriger für den Tischtennissport entschieden hatte. Seit mehr als 60 Jahren steht er an der Platte und von Müdigkeit ist bis heute keine Spur. Selbst im hohen Alter lassen sich im Tischtennissport Meisterschaften austragen.

Aber nicht nur Caroli und der TV Lahr standen in Friesenheim an der Platte, auch die Vertreter der TTSF Hohberg verrichteten einen guten Job. Gleich drei Hohberger Spieler waren in der Klasse Ü50 (bis 59 Jahre) am Start – und alle drei kamen mit einem Titel nach Hause. Im Mixed gelang Petra Schmidt zusammen mit Achim Stoll der Titelgewinn. Sie konnten sich klar mit 3:0 gegen Andrea Schödel und Phillip Dannegger durchsetzten. Schmidt kam im Einzel unter die besten acht und musste sich dann Elke Kohler geschlagen geben. Im Doppel erreichte sie zusammen mit ihrer Partnerin Bettina Seiser (Iffezheim) darüber hinaus auch noch das Halbfinale.

Hohberger Thomas Huck rückt nach und gewinnt im Doppel

Thomas Huck gelang der Titelgewinn im Doppel an der Seite des Mühlhauseners Georg Winkler. Huck war als Nachrücker eingesprungen und hatte dann das Glück, den vermeintlich stärksten Spieler im Feld als Partner zugelost zu bekommen. Die beiden konnten sich klar in drei Sätzen im Finale gegen Achim Stoll und Bruno Lehmann durchsetzen: immerhin die Paarung, der im letzten Jahr das Kunststück gelang, bei der WM in Las Vegas die Bronzemedaille zu erspielen. Das Ergebnis lässt für die nun anstehenden Deutschen Meisterschaften, wo die beiden ebenfalls zusammen spielen werden, viel Platz für Optimismus.

Ü50-Einzel gerät fast zur Südbadischen Meisterschaft

Das Einzel bei den Männern Ü50 geriet fast zu einer rein Südbadischen Meisterschaft, da sowohl Georg Winkler als auch die beiden Ortenauer im Halbfinale standen. Winkler konnte das Finale gegen Achim Stoll knapp in vier Sätzen für sich entscheiden und holte sich den Titel. Stoll hatte sich im Halbfinale zuvor klar gegen seinen Mannschaftskameraden durchgesetzt. Eine Niederlage, die der 2. Hohberger Vorstand aber leicht verdauen konnte, hatte er sich doch fast sensationell überhaupt erst bis in die Vorschlussrunde vorgearbeitet. Auf seinem Weg dorthin konnte er zwei deutlich stärker eingestufte Akteure hinter sich lassen. Dass diese beide Abwehrspieler waren, kam den Topspin-Spezialisten natürlich entgegen. Wie auch immer: Das Viertelfinalspiel gegen den Oberligaspieler Petar Dordevic geriet zu einem echten Krimi, das der Hohberger zu 14 im Entscheidungssatz und nach spektakulären Ballwechseln sehr knapp für sich entscheiden konnte.

Achim Stoll konnte auf seinem Weg ins Finale nach einem klarem Gruppensieg im Achtelfinale Karl Dachs (SC Staig) in vier Sätzen bezwingen. Stoll qualifizierte sich genau wie Thomas Huck für die Deutschen Meisterschaften in Erfurt. Allerdings verzichtet er aus terminlichen Gründen auf seinen Startplatz. Ob Petra Schmidt als Viertelfinalistin noch in das BW-Aufgebot für Erfurt rutscht, entscheidet sich in den nächsten Wochen.