Das Friesenheimer Bahnhofsgelände – ein Stiefkind der Deutschen Bahn. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Unzufriedenheit mit Zustand / Stellplatzmarkierungen geplant

Friesenheim (cbs). In den kommenden Jahren dürfte sich am desolaten Zustand des Friesenheimer Bahnhofs nichts ändern. Es sei denn, die Gemeinde investiert aus eigener Tasche. Das wird sie auch im kommenden Jahr.

Es ist zwar kein großer Batzen, aber immerhin sieht der Haushalt 2015 Ausgaben in Höhe von 25 000 Euro für eine Stellplatzmarkierung vor. Im Grunde lechzt das gesamte westliche Gelände nach Sanierung. Wo heute noch Blechverschläge stehen, die Fahrrädern mehr schlecht als recht Unterschlupf bieten, soll künftig eine bessere Stellplatzmarkierung für Pendler geschaffen werden.

"25 000 Euro sind eindeutig zu wenig", monierte Josef Hugelmann (GLU) im Gemeinderat. Das gesamte Gelände sei zu wenig ausgeleuchtet und die Situation für Fahrradfahrer auf der Westseite des Bahnhofs ohnehin sehr schlecht.

Bahn hat seit 40 Jahren nicht mehr in Anlage investiert

Seit 40 Jahren wurde auf dem gesamten Gelände nicht mehr investiert. Der Bahnhofsplatz gehört der Deutschen Bahn. Offensichtlich habe diese kein Interesse an ihren Kunden. Peter Zimmermann (FW) schlug in dieselbe Kerbe: "Das ist eine unmögliche Situation." Die Kommune werde gezwungen, Aufgaben der Bahn zu übernehmen und den Platz auf eigene Kosten umzugestalten.

"Eher spürt ein Ochse, wenn man ihn ins Horn pfetzt, als dass die Bahn den Wünschen einer Kommune nachkommt", erklärte Bürgermeister Armin Roesner. "Es gibt keine Rechtsgrundlage, gegen die Bahn vorzugehen", sagte Markus Reinbold vom Bauamt. Selbst haftungsrechtlich bliebe die Bahn außen vor. Zudem fehle gänzlich eine Notrufanlage entlang der Unterführung, ergänzte Fred Kletzin (SPD). Einigkeit über die unbefriedigende Situation am Bahnhof herrschte durch alle Fraktionen. "Trotzdem gilt es, für unsere Bürger etwas zu machen", hob Dietmar Kairies (GLU) hervor. Es sei nun keine Luxuslösung geplant, aber die Planung dürfte die herrschende "Wildwestsituation" entschärfen, so Kairies.