Die traditionsgemäß große Prozession zog zu Mariä Himmelfahrt durch Schutterns Straßen. Foto: Lehmann Foto: Lahrer Zeitung

Große Prozession zieht durch die Straßen von Schuttern / "Nudelfest" zieht viele an

Von Jasmin Lehmann

Schuttern. Mit einem Gottesdienst haben die Schutterner gestern zu Mariä Himmelfahrt ihre Kirchenpatronin Maria gefeiert. Am Morgen wurden Blumenbilder gelegt und die Kirche feierlich geschmückt.

Bereits lange vor Gottesdienstbeginn parkten rund um die Kirche Autos. Zahlreiche weitere Gläubige kamen zu Fuß zur Kirche, sodass der letzte Platz im Gotteshaus belegt war. Der Musikverein zog, gefolgt von Feuerwehrmännern in Uniform und Vereinsvertretern zur Klosterkirche.

Dort wurden die Kräuterbüschel geweiht, die zuvor in Handarbeit zusammengebunden worden waren. Sieben Kräuter muss ein Büschel jeweils enthalten, als Dekoration kommen Blumen, Getreide oder Ähren hinzu. Der geweihte Büschel soll dann im Haus für ein Jahr lang zum Schutz der Gesundheit und zur Abwehr von Unheil aufgehängt werden.

Sieben Altäre entlang der Prozessionsstrecke

Bereits am Morgen hatten die Schutterner bunte Blumenbilder gelegt und kleine Altäre mit Marienfiguren aufgestellt. Sieben Altäre standen entlang der Prozessionsstrecke, allesamt mit Blumen geschmückt. Der Gottesdienst wurde vom Kirchenchor mitgestaltet.

Neben Pfarrer Steffen Jelic zelebrierten der ehemalige Vikar Stephan Bäumle und Pater Peter Barugahara aus Uganda den Gottesdienst. Außerdem waren Diakon Hans Salm und Priesteramtsanwärter Tobias Streit dabei.

Bei der Prozession zogen die Ministranten vorweg, gefolgt vom Musikverein, der mit festlicher Musik durch die Straßen zog und den Feuerwehrmännern in Uniform. Danach gingen die Vereinsvertreter mit ihren Fahnen, gefolgt von den Ministranten und den Pfarrern. Hinter der Marienfigur, die durch die Straßen getragen wurde, schritten die zahlreichen Gottesdienstbesucher.

Auch für das sogenannte "Nudelfest", wie das Patrozinium auch genannt wird, war bereits Stunden vor Beginn alles vorbereitet worden. 400 Portionen Sauerbraten und rund 100 Portionen Schnitzel gingen in der Offohalle über die Theke. Sauerbraten und Nudeln gelten an diesem Tag in Schuttern als "Nationalgericht" – dies, weil in früheren Zeiten vor dem 15. August meist der Weizen gedroschen wurde. An Mariä Himmelfahrt fertigten die Schutterner Hausfrauen meistens die ersten Nudeln aus dem frisch gewonnenen Mehl.

Dass das Patrozinium bei den Katholiken in Schuttern einen hohen Stellenwert hat, zeigte die Resonanz des Gottesdienstbesuchs. Während die Ersten nach der Prozession fast wieder bei der Kirche ankamen, waren die Letzten der Runde nur wenige Meter gegangen. Auch das Fest in der Offohalle fand erneut großen Zuspruch.