Hohes Potenzial für die Innenortsverdichtung hat das Oberle-Areal mit gut einem Hektar in Friesenheim. Foto: Bohnert-Seidel

Forderprogramm: Wirtschaftsministerium unterstützt "Innovatives Wohnen" / Bewerber aus Friesenheim

Friesenheim - Das Wirtschaftsministerium hat ein Förderprogramm auf die Beine gestellt, das Projekte hinsichtlich bezahlbarem Wohnraum unterstützen soll. Unter den eingegangenen Bewerbungen auf Förderung sind auch welche aus Friesenheim dabei.

Das Förderprogramm Wohnraumoffensive des Landes Baden-Württemberg könnte in Friesenheim für "Innovatives Wohnen" greifen. Bewerbungen aus Friesenheim liegen beim Land bereits vor.

Spruchreif ist jedoch noch nichts. Dass aber aktuell das Areal der Oberle-Mühle im Fokus des öffentlichen Interesses liegt, ist bereits im künftigen Gemeindeentwicklungskonzept im Handlungsfeld Potenziale der Innenentwicklung formuliert worden.

Die Nachverdichtung in Friesenheim nimmt ihren Lauf. Beispielgebend für eine gut funktionierende Innenortsverdichtung ist Oberschopfheim, wo aktuell knapp 80 Wohnungen fertiggestellt, gebaut oder projektiert werden.

Aus Baden-Württemberg sind 60 Projekte eingereicht worden

Was in Oberschopfheim, aber auch in den Ortsteilen mit mehrgeschossiger Bauweise geschieht, könnte vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau unterstützt werden.

Weiteres innovatives Entwicklungspotenzial hat das gesamte Gelände um die Oberle-Mühle in Friesenheim mit gut einem Hektar Fläche. Im künftigen Gemeindeentwicklungskonzept findet die Nachverdichtung auf dem Gelände der Oberle-Mühle hohes Potenzial als Baugebiet.

Weiter genannt sind Perspektiven für die Entwicklung des Tascher-Areals, der ehemaligen Bundeswehr-Immobilie (BIMA) in Oberschopfheim sowie das Klosterareal in Heilige nzell, das aktuell entwickelt wird.

"Das Wirtschaftsministerium sucht innovative und zugleich übertragbare Ansätze für bezahlbares Wohnen, die in ein landesweites Schaufenster gestellt und so zum sichtbaren Vorbild für eine gelungene und nachahmenswerte Umsetzung werden", heißt es in einer Pressemitteilung.

Mittlerweile sind aus ganz Baden-Württemberg 60 Projekte eingereicht worden, die sich um die Fördermittel "Innovativ Wohnen BW – Beispielgebende Projekte" bewerben. Die Förderung ist Bestandteil des Bausteins "Innovativ Wohnen BW", für den insgesamt zehn Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Unter den Teilnehmern, die sich um Fördermittel bewerben sind auch Projekte aus Friesenheim. Welche Projekte das im einzelnen sind, steht noch aus, Verträge seien noch nicht unterschrieben. Auch der Besitzer der Oberle-Mühle könne sich noch nicht dazu äußern: "Es ist noch nichts in trockenen Tüchern."

Die Gemeinde Friesenheim hat über die Anträge von Fördermitteln, sofern sie selbst nicht Antragstellerin ist, keine Kenntnis, ist auf Nachfrage der Lahrer Zeitung von Friesenheims Rechnungsamtsleiter Joachim Wagner zu erfahren.

Öffentliche Vorhaben, die über die Fördermittel "Innovatives Wohnen" unterstützt werden könnten, hat die Gemeinde aktuell nicht. In der Regel erfahre die Gemeinde von der Zusage für private Bauherren und Landesfördermittel über das Landratsamt oder den Bauherren selbst.

Fördermittel für die Innenentwicklung

"Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum" gab es beispielsweise im Jahr 2018 für den Umbau eines ehemaligen Tabakschopfs zum Wohnhaus in der Lahrstraße in Oberschopfheim.

Zum Bewerberkreis für die Fördermittel "Innovatives Wohnen" des Wirtschaftsministeriums zähen Genossenschaften, Baugemeinschaften, private Bauherren, Kommunen oder städtisches Wohnungsbaugesellschaften bis hin zu Bauträgern, Projektentwicklern und Forschungseinrichtungen.

Nach einer ersten Vorauswahl der beispielgebenden Projekte durch das Wirtschaftsministerium präsentieren jene Kandidaten der engeren Auswahl ihre Vorhaben Anfang Dezember 2020 einem fachbezogenen Auswahlgremium.

Dieses wird hieraus die neuen Projekte auswählen, die dann noch in diesem Jahr präsentiert werden sollen. Gefördert wird wie bereits aus der ersten Förderrunde nach den Kategorien "Quartier – Gebäude – Mensch", heißt es in der Pressemitteilung weiter.