Jessica Stuber (von links), Anna Fehrenbach und Anja Reichert kümmern sich um die Wahl und alle Angelegenheiten drumherum. Foto: far

Wahl: Im Rathaus laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren

104 Wahlhelfer plus 20 Ersatzkräfte werden am Sonntag im Einsatz sein. Die komplette Koordination und Organisation hat der Wahlausschuss übernommen. Sie bereiten sich schon seit Monaten auf den großen Tag vor.

Von Ariane Fries

Mehr als 10 000 potenzielle Wähler gilt es, am Sonntag zu koordinieren. Bis die Wahl in den fünf Bezirken beendet ist, fällt für die Mitarbeiter des Wahlausschusses noch eine Menge Arbeit an. Die "Lahrer Zeitung" hat hinter die Kulissen geschaut.

Friesenheim . Im Friesenheimer Rathaus rattert um 8 Uhr morgens der Drucker pausenlos, Telefone klingeln und die Mitarbeiter laufen das Treppenhaus hoch und runter. Denn bevor am Sonntagabend die Bürgermeisterwahl (vorerst) gelaufen ist, steht noch eine Menge Organisationskram an.

Am Mittwochabend haben Hauptamtsleiterin Anja Reichert und Verwaltungsangestellte Jessica Stuber Wahlhelfer für den Urnengang geschult. Denn alles muss genau festgehalten werden "In der Niederschrift wird etwa aufgeschrieben, wann die Wahlhandlung eröffnet wurde und wie viele Wähler gekommen sind", erklärt Stuber. Auch ungültige Stimmen kommen in der Statistik vor. "Wenn ein Zettel ganz durchgestrichen ist oder Teile abgerissen sind, ist die Stimme ungültig", sagt Stuber. Auch bei Beleidigungen werde sie nicht gezählt. Insgesamt werden 104 Wahlhelfer plus 20 Ersatzkräfte zur Verfügung stehen. Außerdem wurden Merkblätter zu den Regularien ausgeteilt.

Stuber und Reichert haben sich schon viel früher auf das Wahljahr vorbereitet. "Am 8. Juni hat der Gemeinderat den Wahlausschuss gebildet", weiß Stuber noch genau. Anschließend wurde sofort damit begonnen, einen Terminplan zu erstellen. Fristen wurden beschlossen und die Ausschreibung für die Stelle formuliert. Zwischen dem 10. Oktober und dem 28. Dezember konnten Bewerber für den Chefsessel in Friesenheim ihre Unterlagen abgeben.

Nun, in der heißen Phase, geht es nicht nur bei den Kandidaten hoch her. Auch im Rathaus rotieren die Mitarbeiter. "Wir bekommen viele Anrufe von Bürgern", berichtet Stuber. In der Regel hätten sie Fragen zu Briefwahlanträgen. Oder, ob es die Möglichkeit gebe, mit Behinderung zur Urne zu gelangen. Der Wahlbezirk elf in Friesenheim – im Erdgeschoss des Bildungszentrums – sei für Menschen mit Handicap zugänglich. "Wer allerdings aus einem anderen Wahlbezirk kommt, muss den Wahlschein dabei haben", sagt Stuber. "Die Benachrichtigung reicht nicht."

Zudem gibt es für die Mitarbeiter, auch viel hinter den Kulissen zu regeln. So werden alle Unterlagen sortiert und die Wahllokale eingerichtet. Das Wählerverzeichnis wird ebenfalls fortlaufend aktualisiert. "Zum Beispiel, wenn jemand gestorben ist oder ein Wähler jetzt noch 16 Jahre alt wird und damit dann wahlberechtigt ist", erklärt Stuber.

Der Sonntag selbst wird sehr früh beginnen: ab 6 Uhr, spätestens ab 6.30 Uhr. "Wir gehen dann durch die Wahllokale und prüfen, ob alles da ist", weiß Reichert. Außerdem werde dafür gesorgt, dass alle Helfer mit Essen und Trinken versorgt sind. Ab acht Uhr wird dann gewählt und um 18 Uhr dürfen dann keine Zettel mehr in die Urnen geworfen werden. Mit einem hohen personellen Aufwand werden dann die Stimmen gezählt. Gegen 22 oder 23 Uhr wird der Tag für die Helfer beendet sein. Der Wahlausschuss trifft sich bereits am Montag um 9 Uhr morgens wieder, um das amtliche Wahlergebnis festzuhalten.

Falls Neuwahlen am 14. Februar anstehen, geht das Spektakel von vorne los. Innerhalb von drei Wochen wird alles noch mal organisiert. Da sich drei Tage lang auch noch Bewerber für das Amt melden können, bleibt es spannend.

Kann jetzt noch irgendetwas passieren? "Das Schlimmste wäre, wenn dann die EDV zusammenbricht", sind sich Reichert und Stuber einig. Im Bildungszentrum wird werden die Ergebnisse zudem auf eine Leinwand übertragen. Zu den Vorbereitungen gehört auch, die Technik zu prüfen. "Vor 20 Jahren haben wir alles noch händisch in Listen eingetragen", erinnert sich Reichert.