Rund 50 Menschen waren zum Bürgerforum des CDU-Gemeindeverbands Friesenheim gekommen. Gemeinsam wurde über das Thema Klimawandel diskutiert. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Bürgerforum: CDU-Gemeindeverband Friesenheim diskutiert über Klimawandel

Friesenheim (cbs). Unter "Wetter, unser Klima und Klimawandel" stand das Bürgerforum des CDU-Ortsverbands Friesenheim. Die Bürgermeisterstellvertreterin Charlotte Schubnell referierte über die Wasserversorgung in der Gemeinde. Dass die Quellschüttungen hier langfristig vom Klima abhängig sind, war nach dem Fachvortrag mit Wetterexperte Ulrich Kümmerle vom Deutschen Wetterdienst Freiburg einleuchtend. Gekommen waren mehr als 50 Personen, auch aus anderen Fraktionen sowie interessierte Bürger.

Der Mensch trage nicht zu 100 Prozent seinen Anteil zum Klimawandel bei, "aber leiste sicher einen wesentlichen Teil dazu bei", so der Wetterexperte. Um über einen Klimawandel zu sprechen, brauche es Zeiträume von mindestens 30 Jahren. Erkennbar in der Aufzeichnung von Wetter, angefangen von 1881 bis heute und in Vorausberechnung auf das Jahr 2100, seien stetige Temperatursteigerungen. Im Vergleich reduzierten sich die Niederschlagsmengen in der Vergangenheit deutlich. Im Hinblick auf die Ozeane, die gegenwärtig noch die Kohlendioxide speicherten, betonte Kümmerle: "Ich denke, es wäre gut, wenn die Menschen dieses Experiment nicht auf die Spitze treiben."

Erkennbar in Friesenheim sei aktuell, dass sich die Quellen auf einem Tiefstand befinden. Quellen wie die Brunnen an der Lendersbachhütte oder im Talweg sprudelten normalerweise im Mai im Sturzbach. Derzeit tröpfeln sie nur vor sich hin. Zum Wasserverbrauch in Friesenheim liegt aus dem Jahr 2013 mit 500 000 Kubikmetern im Jahr 2018 eine Steigerung auf 620 000 Kubikmeter vor. Gleichzeitig wird seit 2015 eine rückläufige Quellausschüttung beobachtet. Die Differenz wird über den Tiefbrunnen aufgefüllt. Zu überlegen wäre für Friesenheim die Schaffung von Zisternen für Neubaugebiete, so Schubnell. Hinterfragt werden müsse, ob Autos noch regelmäßig gewaschen und alle Sportplätze gewässert werden müssten. "Ich hoffe, dass die Experten auf keinen Fall Recht bekommen werden, die behaupten, dass um Wasser in der Zukunft einmal Kriege geführt werden", erklärte Schubnell.