Mit ihren 78 Jahren ist Erna Mauch täglich mit dem Fahrrad unterwegs. Auch sie ist der Meinung, dass ein Radstreifen entlang der B 3 dringend notwendig ist. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Friesenheimer stimmen für Verkehrskonzept / Kosten: 63 000 Euro

Friesenheim (cbs). Das Verkehrskonzept der Gemeinde Friesenheim ist einstimmig im Gemeinderat verabschiedet worden und gilt nun als Richtschnur für Entwicklungen und Handlungen. Insgesamt 16 Termine zum Verkehrskonzept liegen hinter der Gemeindeverwaltung sowie den Gemeinde- und Ortschaftsräten. "Alles in allem bin ich sehr zufrieden", so Bürgermeister Erik Weide und erinnerte daran, dass das Konzept lediglich ein Richtschnur sei. Entsprechend den Wünschen der Bevölkerung werden in den kommenden 15 Jahren die Maßnahmen abgearbeitet. Wichtiges Thema sei unter anderem ein Gemeindevollzugsdienst.

Ein Radfahrschutzstreifen entlang der B 3 kommt frühestens im Frühjahr 2021. Zuerst müssten die drei Bushaltestellen entlang der B 3 barrierefrei ausgebaut werden, erläuterte Bauamtsleiter Markus Reinbold. Ein Förderantrag für den Ausbau sei gestellt. Mit der Zusage wird bis Mai gerechnet, sodass der Ausbau im Herbst 2020 beginnen könne. Im Anschluss werden die Radfahrschutzstreifen eingerichtet. Die Radfahrschutzstreifen werden von Land und Bund bezahlt.

Die Fortschreibung des Verkehrskonzepts über das Büro Fichtner kostet die Gemeinde Friesenheim 63 000 Euro. Das alte Verkehrskonzept datierte in das Jahr 2002.

  Ewald Schaubrenner (CDU): "Als Fazit können wir schon sagen: Es ist nicht alles so schlecht im Verkehrswesen der Gemeinde, wie es von der Bevölkerung rüber kommt. Gravierende Themen wie der Parkverkehr, mangelnde Fußwege, signifikante Engstellen in Straßen oder der Ausbau des ÖPNV müssen geregelt werden. Nicht alles, was man will ist machbar, weil vieles auch viel Geld kostet. Maßnahmen, die sich über die Gemeindeverwaltung umsetzen lassen, müssen zeitnah erfolgen. Schließlich erwarte die Bevölkerung, dass das Konzept nicht nur geschriebenes Papier bleibe."

  Dietmar Kairies (GLU): "Das Konzept bestärkt und unterstützt die Entscheidung des Gemeinderats vom März 2019, die Geschwindigkeit auf allen Straßen auf Tempo 30 zu reduzieren. In der Bahnhofstraße sowie entlang der B 3 in Oberschopfheim gilt diese Regelung noch nicht. Will man das Missachten von Parkverboten, Parken auf Gehwegen oder Parken in Kreuzungsbereichen vermindern, wird man um einen Gemeindevollzugsdienst nicht herumkommen. Das vorliegende Konzept stellt eine Handlungsanleitung dar, dem Gemeinderat obliegt nun deren Umsetzung.   Andreas Bix (FW): "Die Gemeinde muss sich weiterhin den Ideen moderner Mobilität öffnen. Es gilt das Klima und die Umwelt für künftige Generationen mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zu schonen und diesen Platz einzuräumen. Die Bürgerbeteiligung war wichtig. Nur auf Autoverkehr, Fußgänger oder Radfahrer zu setzen, wäre sicher der falsche Weg. Ein gemeinsamer Nenner muss gefunden werden. Das Verkehrskonzept ist ein gutes Konzept, auf dem sich aufbauen lässt und für die kommenden Jahre Verbesserungen für die Gesamtgemeinde erreichen ließen."   Markus Rottler (SPD): "Weitblickend wird das Verkehrskonzept zu Verbesserungen führen. Gleichzeitig kann ich nur zur Geduld mah nen, nicht alles ist sofort umsetzbar. Den Vorschlägen werden auch Taten folgen.