Pater Tijo (rechts) im Gespräch mit Karl Hermann Beiser aus Oberschopfheim. Foto: Bonert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Vortrag: Pater Tijo berichtete von der "Eucharistischen Mission" in seiner Heimat

Heiligenzell (cbs). Zahlreiche Menschen kamen in den Josefssaal, um dem Vortrag von Pater Tijo zu lauschen. Ministranten versorgten die Gäste mit Erfrischungen und Häppchen.

Pater Tijo ist Missionar und gehört der Brüderschaft der "Eucharistischen Mission" an. Am Donnerstagabend stellte er, die von ihm gegründete Mission im Norden von Indien, in Meghalaya, vor und berichtete ebenfalls aus seiner Heimat Kerala. "Wir machen zusammen eine Reise nach Indien und Sie erfahren endlich etwas über mein Heimatland", erklärte Pater Tijo.

Schon mit 15 Jahren habe Tijo gewusst, dass er der Ordensgemeinschaft "Eucharistische Mission" angehören möchte. Im Jahr 2007 wurde er zum Priester geweiht und fand seine erste Bestimmung 2500 Kilometer von seiner Heimat entfernt. Drei Tage sei er mit dem Zug bis zum Bestimmungsort Meghalaya gefahren. 20 Meter habe er mit der Bevölkerung einen Brunnen gegraben, eine Kirche gebaut und eine neue Pfarrgemeinde eingerichtet. Außerdem errichtete er ein Kinderwohnheim und baute drei Schulen auf.

Im Jahr 1930 kam der christliche Glaube nach Indien. Mittlerweile gehören bis zu vier Prozent der Bevölkerung einer Kirche an. Die von Pater Tijo gegründete Pfarrgemeinde St. Alfonso entwickelte sich in den vergangenen Jahren prächtig. Immer mehr Menschen werden getauft.

Auf den Bildern sind tanzende Kinder zu sehen, Menschen, die mit großer Begeisterung und Zusammenhalt eine Kirche bauen. Gottesdienstbesucher sitzen in der Kirche auf dem Boden. Mit der Pfarrgemeinde und Schule zog auch die Alphabetisierung der Kinder ins Dorf. "Alle helfen mit", erklärte Tijo. Mittlerweile gehen im Ort 800 Kinder zur Schule.

Vor dem Gottesdienst wird die Beichte abgenommen. Wenn mit der Beichte morgens von bis zu 125 Personen begonnen wird, folgen bis zu 40 Taufen und viele Hochzeiten. Nach der Sonntagsmesse besuchen die Missionare umliegende Dörfer, um auch dort Eucharistiefeiern abzuhalten. "Ab und zu kehren wir auch mit einer Malariaerkrankung zurück", so Pater Tijo. Er selbst war in den Jahren seiner Mission 14 Mal an Malaria erkrankt. Mittlerweile wird in Meghalaya eine Art Krankenstation eingerichtet, weil das nächste Krankenhaus 40 Kilometer entfernt liegt und erst nach drei Stunden zu erreichen sei. Während des Monsuns sei kein Fortkommen aus dem Dorf möglich.

Im zweiten Teil des Vortrags stellte Pater Tijo seine Heimatregion Kerala vor. Die Region an der Küste gleicht einem Urlaubsort und einem reichen Land, wie aus dem Bilderbuch. Das machte den Besuchern Lust auf einen Ausflug nach Indien.