Das Feuerwehrgerätehaus in Friesenheim beherbergt auch die Jugendfeuerwehr der Gemeinde Friesenheim aus allen Ortsteilen. Platznot zwingt zum Anbau oder, wie jetzt im Rat angeregt, zur Zusammenlegung mit Schuttern. Foto: Bohnert-Seidel Foto: Lahrer Zeitung

Feuerwehr: Gemeinderat diskutiert auch die Zusammenlegung der Abteilungen Friesenheim und Schuttern

Es gibt Erweiterungspläne der Feuerwehrgerätehäuser in Friesenheim und Schuttern. Aus dem Grund brachte bei der jüngsten Ratssitzung Christian Erb (FW) die Idee einer Zusammenlegung beider Abteilungen ins Spiel.

Friesenheim. Die Feuerwehr genießt innerhalb des Gemeinderats einen hohen Stellenwert. Akzeptiert wurde das Anfang 2018 beschlossene Konzept zum Erhalt aller fünf Abteilungen in den Ortsteilen. Ein von der Gemeinde Friesenheim in Auftrag gegebener Feuerwehrbedarfsplan wurde im Februar 2019 vom Gemeinderat verabschiedet und gibt bis 2022 Orientierung.

Auf dem Tisch lagen in der Haushaltsberatung im Rat auch die Zahlen für Investitionen in die Feuerwehrabteilungen. Eine Pauschale in Höhe von 40 000 Euro soll der Feuerwehr Spielraum für die Beschaffung von beweglichen Gütern geben.

Nicht in Frage stehen die Einrichtung einer Absauganlage für das Gerätehaus in Oberschopfheim (17 000 Euro), eine digitale Anbindung des Feuerwehrhauses Friesenheim an das Rathaus sowie eine Planungsrate für das Feuerwehrhaus in Friesenheim in Höhe von 35 000 Euro.

Mit der Planungsrate verbunden ist der Raumbedarf für die Jugendfeuerwehr, die sich zentral im Feuerwehrgerätehaus in Friesenheim zu ihren Übungen trifft. Bekannt ist, dass sich die weibliche Feuerwehrjugend auf neun Quadratmetern umkleide. Jungs sind in den Duschräumen des Feuerwehrhauses untergebracht. Bei mehr als 50 Kindern und Jugendlichen platze das Haus aus allen Nähten. Ausweichmöglichkeiten gibt es nicht, zumal auch die Gerätewerkstatt eng bemessen ist.

Es sind keine zwei Projekte möglich

Platznot signalisierte auch mehrfach in den Hauptversammlungen die Feuerwehr Abteilung Schuttern. In der Sitzung des Gemeinderats stand auch eine Planungsrate in Höhe von 5000 Euro für einen Anbau an das Gerätehaus auf dem Maßnahmenkatalog. Bürgermeister Erik Weide betonte: "Wir können nicht zwei Projekte aufnehmen." In Sachen Planung sei die Friesenheimer Feuerwehr einen Schritt voraus, weshalb Schuttern hintenan stehen müsse. Christian Erb (FW) erklärte: "Wenn beide Abteilungen viel Geld für einen Anbau benötigen, warum sucht man nicht einen gemeinsamen Standort für Friesenheim und Schuttern." Offensichtlich gelinge die Zusammenarbeit beider Abteilungen sehr gut. Erb schlug vor, einen neuen Ansatz der Zusammenlegung zu verfolgen. Das Feuerwehrgerätehaus in der Verbindung von Schule und Rathaus ließe Spielraum für städtebauliche Entwicklung.

Überrascht zeigten sich einige Ratsmitglieder. "Für das Feuerwehrkonzept haben alle Abteilungskommandanten signalisiert, dass die Abteilungen für sich bleiben wollen." Hans-Jürgen Kopf (FW) akzeptiert, dass die Planungsrate für den Anbau ans Feuerwehrhaus in Schuttern erst 2021 kommen soll. Zur Zusammenlegung meinte er nur so viel: "Der Gemeinderat hat klar bekannt, eine Zusammenlegung kommt nicht mit Gewalt."

"Zickzacklinien" werden abgelehnt

Kopfschütteln rief die Diskussion bei Julius Haas (CDU) hervor: "Wofür machen wir ein Konzept, wenn wir jedes Jahr die Diskussion wieder von neuem beginnen?" "Wir sollten nicht jedes Jahr eine neue Sau durchs Dorf treiben", betonte Andreas Bix (FW). "Zickzacklinien" in der Entscheidung kosteten Geld. Wenn die Gemeinde in die Gebäude investiere, komme eine Zusammenlegung nicht mehr infrage.

Dietmar Kairies (GLU) erklärte: "Ich bin seit 30 Jahren für eine Zentralisierung der Feuerwehr." In der Infrastruktur mache diese Zentralisierung für ihn jedoch nur Sinn in den Abteilungen Friesenheim, Heiligenzell und Oberweier, aber nicht für Friesenheim und Schuttern. Bürgermeister Erik Weide weiß um die Sensibilität des Themas und erklärte: "Wir wollen niemanden vor den Kopf stoßen, wenn es heißt, wir wollen effektiver werden und uns zusammenschließen."

Bereits im Haushaltsjahr 2019 stand eine Planungsrate in Höhe von 20 000 Euro für den Anbau ans Gerätehaus im Plan. Für 2020 ist erneut eine Planungsrate in Höhe von 35 000 Euro vorgesehen.