Veranstaltung: Friesenheimer Metzgerei Erb wirbt um Lehrlinge
Friesenheim (cbs). Metzgereien sterben aus. Kaum ein Handwerk schreit so sehr nach Nachwuchs, wie die Gilde der Metzger. Viele Jahrzehnte ist Metzgerei Erb in Friesenheim ein Ausbildungsbetrieb. Werbung, Inserate, Praktika, persönliche Einladungen – keiner will mehr Metzger werden, führte Metzgermeister Harald Erb bei der jüngsten Betriebsführung durch die VHS Friesenheim aus.
In der gesamten Großgemeinde sind nur noch vier Metzgereien in Meisterhand. Letzte verbliebene Metzgerei in Friesenheim ist Metzgerei Erb. Dies war auch ein Grund für Beate Kecac, Leiterin der VHS-Außenstelle mit Interessierten einen Besuch abzustatten. Seit zwei Jahren ist Harald Erb Inhaber der Metzgerei. Die Nachfolgeregelung im Hause Erb ist damit bestens geglückt. "Ich bin richtig froh, dass es weitergeht", sagt Seniorchef Karl Erb, während Sohn Harald 20 Besucher durch die Räume führt. "Aber das läuft nur, wenn alle mit anpacken", erklärt Harald Erb. Alle, schließt die gesamte Familie mit ein. "Ohne jeden Einzelnen geht es nicht", sagt Karl Erb. Die Leidenschaft fürs Handwerk sterbe leider langsam aus. "Nein, es gibt weder einen Auszubildenden im Metzgerhandwerk noch als Fleischereifachverkäuferin", so Harald Erb. Intensiv habe er geworben, Anzeigen aufgegeben, Jugendliche im Praktikum den Betrieb vorgestellt, aber kein einziger Jugendliche habe sich beworben, erklärt Harald Erb enttäuscht. Nachvollziehbar ist das für ihn nicht.
Vielfältig sei die Geschäftssparte geworden. Längst generieren sich die Umsätze nicht mehr allein über das Ladengeschäft. Es wird gedrittelt in Ladengeschäft, Partyservice und Belieferung von Vereinen und Einrichtungen. Rindfleisch bezieht die Metzgerei ausschließlich aus der Erzeugergemeinschaft Schuttertal.
Die heimische und gute Aufzucht seiner Tiere ist Harald Erb wichtig. Im Anschluss gab es im Ladengeschäft von Harald Erb eine gelungene Kostprobe seiner eigens hergestellten Wurst- sorten und allerlei Wissenswertes über die Zubereitungsarten.
