In der Vergangenheit hat es im Rahmen des "Cafés International" auch schon mal eine Partie Minigolf gegeben. Foto: cbs Foto: Lahrer Zeitung

Integration: Netzwerk Solidarität will Vereine einbeziehen

Friesenheim (cbs). Zwei Handvoll Mitstreiter, die sich für die Integration von Flüchtlingen engagieren, hat Pfarrer Rainer Janus zur Monatsbesprechung im evangelischen Gemeindehaus begrüßen dürfen. Eines der Hauptthemen war die Neustrukturierung des Cafés International.

Der Vorsitzende Eberhard Braun stellte das neue Konzept vor. Es bleibt bei der Begegnungsstätte für Geflohene und Bevölkerung, verstärkt jedoch unter Einbeziehung von Vereinsfesten. Denn in den Vereinen spiele sich ein Großteil der Begegnung ab. Folglich wird das "Café International" weiter entwickelt zum "Treff International", erklärte Braun. Damit sei die Einrichtung nicht mehr an eine feste Begegnungsstätte oder Feste im Namen des Netzwerks gebunden. "Der Treff orientiert sich an den Bedürfnissen der Menschen und nimmt auch die Vereine mit ins Boot", so Braun.

Premiere feiert diese Form von Vereinsfest am 23. September auf dem Klosterhof in Heiligenzell. Die Haus- und Gartenfreunde laden mit ihrem neuen Vorsitzenden Helmut Britsch zum Kürbisfest ein. Ein erstes Gespräch mit Ortsvorsteher Gerold Eichhorn habe bereits stattgefunden. Er unterstütze die Sache sehr gern, sagte Braun. Ideal sei in diesem Zusammenhang, dass sich im ehemaligen Klostergebäude auch die Büros von Integrationsmanager und -beauftragtem befänden.

Sehr kostbar, so Braun weiter, sei die Arbeit von Hausmeister Rainer Amann, der sich mit sehr viel Ruhe, Ausgeglichenheit und Sachverstand um die Unterkünfte und Menschen kümmere.

Landratsamt verspricht bessere Zusammenarbeit

In der Vergangenheit war das Café International ein zentraler Veranstaltungsort an wenigen Orten. Gern erinnern sich die Netzwerker an die ersten Begegnungen am Flüchtlingsheim N 40, als bis in die späten Stunden gemeinsam gefeiert wurde. Veranstaltungen im Schutterner Pfarrheim waren ebenfalls sehr beliebt. Zwischenzeitlich stellten jedoch unterschiedliche Bedarfe die Einrichtung vor neue Herausforderungen. "Wichtig ist, dass wir die Treffs in allen Ortsteilen anbieten wollen", so Braun. "Wir müssen auch die Einwohnerschaft einbeziehen und Berührungsängste abbauen." Spätestens, wenn die geplanten Baumaßnahmen der Gemeinde für sozialen Wohnraum abgeschlossen sind, wäre die Notwendigkeit eines Treffs International in jedem Ortsteil dringend notwendig geworden. "Wir brauchen die Unterstützung der Vereine", so Braun.

Dass Bedarf für Begleitung und Integration bestehe, bestätigte auch Petra Wieber vom Landratsamt. Enttäuscht zeigte sich Pfarrer Rainer Janus über die vergangenen Absagen von Seiten des Landratsamts für Feste an der Gemeinschaftsunterkunft am Bahnhof in Friesenheim. Petra Wieber versprach eine bessere Zusammenarbeit.