Vorsicht, Autofahrer: Die Krötenwanderung beginnt. Foto: Hans-Joachim Gorny Foto: Lahrer Zeitung

Natur: Stadt und BUND bitten Autofahrer um Rücksicht

Ettenheim (red/fx). Bald ist es wieder so weit: Ab Mitte Oktober begeben sich Kröten, Frösche, Salamander und Lurche auf Achse. Während sie im Frühjahr zu ihren Laichgründen wandern, um dort ihre Eier abzulegen, machen sie sich im Herbst auf die Suche nach einem Winterquartier. Dabei müssen Amphibien häufig Straßen und andere Hindernisse überqueren oder fallen in Gullys oder Lichtschächte. Hunderttausende dieser ohnehin gefährdeten Kleintiere kommen dabei zu Tode.

Damit die Amphibien bei Ihrer Wanderung geschützt werden, engagieren sich der Nabu und der BUND mit zahlreichen ehrenamtlichen Helfern. So werden in Bereichen mit intensiver Amphibienwanderung entlang der Straße niedrige Zäune aufgestellt und Fangeimer eingegraben. Die wandernden Amphibien versuchen, die Folie zu umwandern, und fallen in die Fangeimer. Aus diesen werden sie entnommen und sicher über die Straße getragen. Besonders im Frühjahr müssen die Krötenzäune über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten betreut werden.

Ab Dienstag gibt es nachts eine Sperrung

Effektiver sind laut Ettenheimer Stadtverwaltung Straßensperrungen oder stationäre Anlagen mit Amphibientunneln, so wie die Tunnel, die an der Kreisstraße 5342 im Rahmen des Radwegebaus zwischen Münchweier und Wallburg errichtet worden sind. Die Stadt hat sich mit 30 000 Euro beteiligt.

Laut Elke Völker von der BUND-Ortsgruppe Ettenheim wandern in diesem Gebiet neben dem Laubfrosch auch die Erdkröte, die Knoblauchkröte, der Grasfrosch, der Berg- und Teichmolch sowie der Salamander. Davon sind einige Arten vom Aussterben bedroht und streng geschützt. Die Amphibien wandern im Herbst von den Fischteichen der Fischzucht Riegger zu ihren Überwinterungsquartieren am Wald.

Zum Schutz der wandernden Amphibien wird die Verbindungsstraße zwischen der Heimschule St. Landolin in Ettenheim und Wallburg ab morgen, Dienstag, von 18 bis 7 Uhr für den gesamten Verkehr gesperrt. Der BUND appelliert darüber hinaus an die Autofahrer, in den Morgen- und Nachtstunden im Bereich des Brudergartens und auf der Kreuzung oberhalb des Sportplatzes Wallburg bis zur Schranke Richtung Heimschule beim neuen Wohngebiet sehr langsam zu fahren und, falls es der Verkehr erlaubt, den Tieren auszuweichen.

In Deutschland leben insgesamt 21 Amphibienarten – zu den einheimischen Amphibien oder Lurchen zählen Salamander, Molche, Unken, Kröten und Frösche. Seit 1980 stehen alle Arten unter besonderem Schutz. Laut Bundesnaturschutzgesetz ist es außerdem verboten, Amphibien, deren Laich und Larven der Natur zu entnehmen – etwa um sie in Gartenteichen anzusiedeln.