Rat: Kosten steigen um eine halbe Million

Ettenheim (ks). Dreimal hat das Sanierungsgebiet "Nordwestliche Vorstadt" bei der jüngsten Sitzung des Ettenheimer Bauausschusses auf der Tagesordnung gestanden. Zunächst ging es darum, dem Ingenieurbüro Vogel aus Kappelrodeck den Auftrag für den ersten Bauabschnitt Bienlestraße und Im Bienle für Ingenieurleistungen im Bereich Kanal und Wasser zu erteilen. Die Kosten belaufen sich für den ersten Abschnitt auf 55 400 Euro. Eine Beauftragung für die weiteren Bauabschnitte soll nach Bedarf und Baufortschritt erfolgen.

Eine dicke Kröte zu schlucken hat die Stadt bei der Ausführung der Kanalsanierung selbst. Weil die Kostenschätzung im September 2017 als Grundlage für den Haushaltsansatz zu niedrig kalkuliert war, kommt auf die Stadt 2019 eine überplanmäßige Ausgabe von knapp einer halben Million Euro zu. Eine Neuausschreibung, so ein Vertreter der mit den Arbeiten beauftragten Firma Vogel, könne er der Stadt nicht empfehlen, da die Preise derzeit stark anstiegen.

Bekanntlich hat sich die Stadt mit dem "Flüssigboden" und Kastenprofilen bei den Leitungen für eine schnellere und modernere Bauausführung und gegen die traditionelle Kies-Sand-Variante entschieden. Im besagten Gebiet gibt es noch ein Mischwassersystem in maroden Kanälen, das im Zuge der Sanierung in ein Getrenntsystem umgewandelt werden soll. Die Maßnahme soll in vier Abschnitten umgesetzt und in der Bienlestraße begonnen werden.

Muldenrinne statt "Homburger Kante"

Im dritten Punkt, der sich auf das Sanierungsgebiet bezog, ging es um Fragen der Straßengestaltung. Dabei wurde auf eine Einheitlichkeit der Gestaltungselemente, wie sie bereits in der Innenstadt vorzufinden sind, geachtet. Im Bienle, der Muschelgasse, Schuhmachergasse und Festungsstraße soll sandsteinfarbener Betonpflasterstein sowohl im Straßen- als auch im Fußgängerbereich verlegt werden. Statt der in Ettenheim wenig beliebten "Homburger Kante" soll auch in diesen Straßen eine Muldenrinne die Trennung zwischen den Bereichen für Autofahrer und Fußgänger verdeutlichen. Eine Entscheidung zur Straßengestaltung im "kleinen Bienle" steht noch aus. Dort soll noch mit den Anwohnern gesprochen werden.