Stellen sich den Fragen von interessierten Bürgern zum geplanten Windpark Schnürbuck (von links): Jörg Bold (Bürgerenergie), Andreas Markowsky (Ökostrom) und Carsten Kropp (Enercon). Fotos: Joscha Bold/Ökostrom/Enercon Foto: Lahrer Zeitung

Windpark: Alte Anlagen bei Wallburg und Münchweier werden ersetzt / Expertentelefon ab Freitag

In den kommenden drei Jahren sollen die fünf Windräder in der südlichen Ortenau durch drei neue, leistungsfähigere Anlagen ersetzt werden. Die Projektpartner laden Interessierte zu Telefon-Sprechstunden ein.

Ettenheim (red/fx). Der neue Windpark Schnürbuck soll mit drei modernen Windenergieanlagen künftig viermal so viel Strom produzieren wie die fünf bestehenden Rotoren oberhalb von Wallburg und Münchweier (wir berichteten). Momentan bereiten die Ettenheimer Bürgerenergie sowie die Firmen Enercon und Ökostrom, denen jeweils eine Anlage gehören wird, die Unterlagen für den Antrag auf Baugenehmigung vor, heißt es in einer Pressemitteilung. Dazu gehören zum Beispiel die Planung von Ausgleichsmaßnahmen und der Abschluss von Gutachten zum Naturschutz. Zuletzt sei auch die Zuwegung zu den geplanten Standorten nochmals optimiert worden, damit so wenig Eingriffe wie möglich erfolgen müssten.

Eingereicht werden soll der Bauantrag im Herbst. Bis zur Entscheidung darüber kalkulieren die Projektpartner etwa ein Jahr ein. Fällt die Entscheidung positiv aus, könne mit den Vorbereitungen für den Bau begonnen werden, also zum Beispiel der Rodung der Anlagenstandorte. "Voraussichtlich 2022 würde es dann mit dem Anlagenbau losgehen, 2023 könnte die Stromproduktion beginnen", prognostiziert Jörg Bold von der Ettenheimer Bürgerenergie.

"Eigentlich hatten wir geplant, eine große Bürgerinformationsveranstaltung zu organisieren, um das neue Projekt der breiten Öffentlichkeit hier in der Region vorzustellen", berichtet Bold. "Aufgrund der Corona-Pandemie fällt das nun flach." Eine Projektbroschüre, eine Internetseite und ein Expertentelefon (siehe Info) sollen dafür einen Ausgleich bieten, so der Bürgerenergie-Vorstand weiter. "Nur passiv zu informieren war für uns keine Option", sagt Carsten Kropp von Enercon. "Es muss für die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit geben, direkt mit den Verantwortlichen zu sprechen." Andreas Markowsky von der Ökostromgruppe sieht das genauso: "Das Telefon ist zwar nur die zweitbeste Möglichkeit der Kommunikation, aber für uns angesichts der aktuellen Situation ein wichtiges Angebot, um mit den Anrainern überhaupt ins Gespräch kommen zu können."

Die drei Windpark-Partner bieten ab kommendem Freitag, 31. Juli, sechs Telefon-Zeitfenster an, in denen Bürger ihre Fragen zum Projekt Schnürbuck stellen können.

Los geht’s am Freitag um 13 Uhr: Zwei Stunden wird Jörg Bold, Vorstand der Genossenschaft Ettenheimer Bürgerenergie, zu den Themen Projektentwicklung, Bürgerbeteiligung und Energiewende Rede und Antwort stehen. Im Anschluss können Interessierte den Geschäftsführer der Freiburger Ökostromgruppe, Andreas Markowsky, erreichen. Er wird ab 15 Uhr Auskunft zu den Themen gesetzliche Rahmenbedingungen, Betrieb und Rückbau der Altanlagen geben. Als dritter Ansprechpartner steht der bei Enercon zuständige Projektmanager Carsten Kropp zur Verfügung. Sein erster Telefontermin startet am Freitag um 16 Uhr.

Das Expertentelefon läuft bis kommenden Mittwoch. Alle Termine und Telefonnummern werden in einer Projektbroschüre veröffentlicht, die am heutigen Donnerstag mit einer Auflage von rund 18 000 Stück als Beileger in den örtlichen Amtsblättern an alle Haushalte in der südlichen Ortenau verteilt werden, teilen die Projektpartner mit. Termine und Broschüre finden sich auch auf der Webseite des Windparks Schnürbuck (www.windpark-schnuerbuck.de).