Bauausschuss: Jetzt kommt es auf den Verbandspartner Mahlberg an / Zwei Bauanträge sorgen für Diskussionen

Ettenheim. Dass der Ettenheimer Bauausschuss dem Entwurf zum Bebauungsplan "Industrie- und Gewerbepark DYN A5" zustimmen würde, war wenig überraschend (wir berichteten). Ob ein solcher Bebauungsplan für Rittmatten I und II tatsächlich zustande kommt, liegt letztendlich am Zweckverband, die einen solchen Aufstellungsbeschluss einstimmig fassen muss.

Seit acht Jahren suchen Ettenheim und Mahlberg nach einem Weg aus der Sackgasse der kontroversen Sichtweisen. Im neuen Entwurf sieht die Ettenheimer Verwaltung laut Markus Schoor "etliche Vorschläge der Stadt Mahlberg berücksichtigt". Bekanntermaßen geht es dabei primär und Lärmkontingente, Staubemissionen und Geruchsbelastungen. Immer wieder heiß diskutiert: das Pelletwerk sowie die Genehmigung von Betriebsleiterwohnungen im Orschweierer Gewerbegebiet nördlich der L 103. In der Beschlussfassung des Bebauungsplans sieht Ettenheim viele Vorteile für die Bewohner von Orschweier. Zudem sei es damit möglich, die augenblicklich noch mögliche Verbrennung von A 3- und A 4-Althölzern im Pelletwerk durch einen Bebauungsplan zu verhindern.

Bürgermeister Bruno Metz, zugleich DYN A5-Verbandsvorsitzender, hob in diesem Zusammenhang die Kooperationsbereitschaft des neuen Pelletwerk-Betreibers hervor. Er habe durch gewaltige Investitionen die frühere Lärmbelästigung deutlich reduziert, sei auch weiterhin bestrebt, die Staubemissionen zu minimieren. Ihm sei unzweifelhaft an einem guten Miteinander mit den beiden Verbandsgemeinden gelegen.

Sowohl Metz als auch Schoor betonten, dass schließlich sechs Hektar voll erschlossene Fläche bei Bestehen eines Bebauungsplans auch zum finanziellen Nutzen beider Gemeinden vermarktet werden könnten.

Zudem beschäftigten den Ausschuss am Dienstag einige größere Bauanträge. In der Friedrichstraße planen sowohl das Ärztehaus als auch die benachbarte Bäckerei eine Erweiterung an der Ostseite. Die Bäckerei sieht auf einer Fläche von 7,5 auf 6,8 Metern einen eingeschossigen Anbau mit Pultdach für Lagerflächen, Kühlraum und Froster vor. Die drei bisher an dieser Stelle angelegten Stellplätze rücken östlich davor.

Beim Ärztehaus soll der bisher bestehende eingeschossige Flachdachbau auf der Ostseite des Gebäudes um zwei Geschosse für eine weitere Arztpraxis und für Büroräume aufgestockt werden. Die für das Vorhaben erforderlichen sechs Stellplätze, geplant auf einer bereits jetzt als Parkfläche genutzten Fläche in der Schanzstraß , lösten eine Debatte im Ratsrund aus.

16 Ferienwohnungen in der Straßburger Straße

Schließlich entstehe der Anbau auf einer Fläche, auf der dann drei Parkplätze wegfielen, so der Einwand. "Die Parkplatzproblematik wird sicherlich verstärkt", so Sabine Meier (FLE). Dem Einwand von Rainer Gruninger von der Unteren Baurechtsbehörde, die angestrebte Parkplatzlösung sei rechtlich in Ordnung, hielt Meier entgegen: "Rechtssituation und Realität driften hier gewaltig auseinander." Dem von Beate Kostanzer (SPD) formulierten Vorschlag, eine Fußgängerbrücke über den Gewerbekanal zwischen Ärztehaus und ausgewiesenen Parkplätzen bauen zu lassen, konnte auch Bürgermeister Metz viel Sinn abgewinnen. In dieser Richtung soll mit dem Bauherrn geredet werden.

Eine andere Antragstellerin will in der Straßburger Straße, gegenüber dem Städtischen Kindergarten Fürstenfeld, einen Neubau mit 16 Ferienwohnungen errichten. Nicht wenige Gemeinderäte hatten damit ihre Probleme, wo doch in Ettenheim Wohnraum so knapp sei. Sowohl Gruninger als auch Stadtbaumeister Bauch verteidigten die beabsichtigte Nutzung. Das Vorhaben liege in einem Mischgebiet. Schon jetzt drohe die Wohnbebauung in diesem Bereich ein Übergewicht zu bekommen.