Im Gespräch: Die Achtklässler der Heimschule in Ettenheim fragten Bruno Metz auch, wie er es selbst mit fairem Handel und Bio-Produkten hält. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Treffen: Fairer Handel ist Hauptthema

Ettenheim. "Ich finde es toll, dass ihr an der Heimschule so das Bewusstsein für fairen Handel schärft", sagt Bürgermeister Bruno Metz am Donnerstagmorgen den Achtklässler und deren Lehrkräfte. Das Thema ist in den Projektwochen des Gymnasiums für die achten Klassen vorgegeben. Ansatzpunkte zur Schärfung solchen Bewusstseins fanden die Schüler auch im Gespräch mit dem Rathauschef.

Ob Metz denn beim Einkaufen auch auf Bio und Fair Trade-Produkte achte? Ob er ein ressourcenschonendes Auto fahre? Ob er auch Geld für ärmere Länder spendiere, sich für "Eine Welt" engagiere? Wie die Stadtverwaltung und lokale Entscheidungsgremien mit diesem Thema umgehen? Metz griff etwa die Pflastersteine als Beispiel heraus. Sie seien ein historisches Element der Innenstadt, deshalb hätten die zuständigen Gremien bei der Neugestaltung der Innenstadt auch beschlossen, Sandstein auf Straßen und Gehwegen zu verlegen. Weil entsprechendes Material in Deutschland aber nicht verfügbar sei, habe man Sandstein aus Indien genommen. Hier aber sei der Stadt von Anfang an wichtig gewesen, dass dieser Sandstein dort nicht durch Kinderarbeit gewonnen worden sei. Ettenheim zähle zu den ersten Gemeinden, die sich dem Zertifikat "Zertifix" verschrieben habe, das angemessene Arbeits-bedingungen, Sicherheitslage, gerechte Entlohnung der Arbeiter garantiere.

Der Kaffee der Verwaltungsmitarbeiter stamme aus Fair Trade-Läden. Beteiligt sei die Stadt beispielsweise bei der Bürgerenergiegenossenschaft – weil fairer Handel und schonender Umgang mit der Umwelt eng miteinander verknüpft seien.

In zahlreichen Gesprächen mit Jugendlichen tausche er sich als Bürgermeister ganz bewusst mit den Vorstellungen der Heranwachsenden aus, gerade auch in den angesprochenen Themenfeldern. So überlege man bei der Stadt derzeit, wie man sich beim Ausschank von Getränken – auch bei Jugendveranstaltungen wie an diesem Morgen – möglichst umweltschonend verhalten könne? Ob sie sich vorstellen könnten, zu derlei Anlässen ihren eigenen Trinkbecher mitzubringen? Die Schüler bejahten diese Frage. Interessant war für Metz, welche Ettenheimer Geschäfte die Schüler letztlich als fairen Handel oder zumindest mit umweltfreundlicher Ausrichtung ausgemachten.

Die Stadt achtet auch auf fair produzierte Produkte

Den Eine-Welt-Laden, den Second Hand-Shop, das Büro der Bürgerenergiegenossenschaft, ihre Heimschule und andere Geschäfte, wenngleich deren genauere Beleuchtung das ursprüngliche Urteil der Schüler da und dort sicherlich wieder revidieren müsste.

Auch was Metz privat an Prinzipien für seinen Einkauf und an auch finanzieller Beteiligung für benachteiligte Länder aufzählte, beeindruckte die Heranwachsenden, die gerne auch die Möglichkeit nutzten, dem Chef der Ettenheimer Verwaltung "ganz privat" außerhalb der Themenbereiche fairer Handel und Umweltschutz jede Menge Fragen zu stellen. Etwa, ob er schon einmal neben Angela Merkel gesessen habe, ob er sich als Bürgermeister einen Kindheitstraum erfüllt, seinen Traumberuf gefunden habe, was er in seinem Job am liebsten mache.