Auch SPD-Landtagsabgeordneter Johannes Fechner (rote Krawatte) und Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz (links daneben) hatten an der Fahrradkette teilgenommen. Foto: dec Foto: Lahrer Zeitung

Infrastruktur: Land gibt Finanzierungszusage, Stadt soll planen / Demonstration am Sonntag hat gleich Erfolg

Die Freude in Ettenheimmünster ist groß: Nach der Aktion "Fahrradkette" am Sonntag gibt es positive Nachrichten in Sachen Radweg von Ettenheimmünster nach Münchweier. Das Land hat zugesagt, diesen zu finanzieren.

Ettenheimmünster. "Ich kann es noch gar nicht richtig glauben", freute sich Ortschaftsrätin Nadine Lemke im Gespräch mit der Lahrer Zeitung. Sie hatte die "Fahrradkette", zu der sich am Sonntag knapp 400 Teilnehmer zusammengefunden hatten, organisiert. "Ich wollte den Stein in Sachen Radweg ins Rollen bringen, dass es aber so schnell ein positives Ende nimmt, hätte ich nie gedacht. Die Freude ist riesig", erklärte sie.

Nach der Aktion am Sonntag vermeldete der SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner bereits am Dienstag den Erfolg: Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer teilte ihm in einem Schreiben mit, dass der lang gewünschte Radweg an L 103 zwischen Ettenheimmünster und Münchweier von der Stadt Ettenheim geplant und gebaut werden könne – und zwar auf Kosten des Landes. Das Präsidium und die Stadt Ettenheim sollten dazu eine Kooperationsvereinbarung treffen. Im Ergebnis hieße das, die Gemeinde Ettenheim plant und baut den Radweg in eigener Federführung unmittelbar für das Regierungspräsidium und das Land trägt dafür die vollen Baukosten zuzüglich einer Verwaltungskostenpauschale. Zusätzlich würde das Projekt durch Fachleute des Präsidiums begleitet. "Das wäre sehr gut und würde das Projekt in greifbare Nähe rücken. Ich hoffe sehr, es gelingt", erklärte Bürgermeister Bruno Metz dazu. Er bestätigte, ähnlich lautende Aussagen zum Radweg auch schon über andere Abgeordnete bekommen zu haben.

"Ich freue mich sehr, dass die Rad-Demo so schnell Wirkung zeigt beim Land und der dringend nötige Radweg zeitnah gebaut werden kann", sagte Fechner. Ebenfalls groß ist die Freude bei Ettenheimmünsters Ortsvorsteherin Rita Ohnemus: "Ich bin so glücklich. Wir sind in kürzester Zeit Meilenschritte vorwärts gekommen", erklärte sie. Jahrelang habe der Ortschaftsrat sich für den Bau des Radwegs ausgesprochen und sein Möglichstes getan, ihn zu verwirklichen. "Dafür, dass wir nun eine positive Zusage bekommen haben, bin ich Frau Lemke unheimlich dankbar, die in kürzester Zeit die ›Fahrradkette‹ organisiert hat." Sie ist jedoch nicht die Einzige, der der Dank von Ohnemus gilt. "Als Verkehrsminister Winfried Hermann Fördergelder für Radwege in Aussicht gestellt hatte, hatte Bürgermeister Bruno Metz ihm gleich einen Brief geschrieben, das hat sicher auch zum Erfolg beigetragen."  

Des Weiteren gilt ihr Dank allen, die die Aktion unterstützt hatten, dazu gehören auch die Teilnehmer aus den Nachbarorten, viele Landtags- und Bundestagsabgeordnete sowie die lokalen Politikern. "Sie alle haben sich so solidarisch mit uns am Sonntag gezeigt", erklärt sie.

Bereits am heutigen Mittwoch hat das Regierungspräsidium ein Abstimmungsgespräch mit der Stadt Ettenheim zur weiteren Vorgehensweise. "Es ist gut, dass das Regierungspräsidium so schnell reagiert", lobt Fechner. Aus seiner Sicht ist Eile geboten, weil die viel befahrene L 103 zwischen Münchweier und Ettenheimmünster großes Gefahrenpotenzial für Fahrradfahrer birgt.