Ettenheim - Die Rohanstadt im Lauf-Fieber: Der Leichtathletik-Verein hatte zum 37. Ettenheimer Stadtlauf eingeladen, und nicht nur die Läufer kamen. Vor allem am zentralen Start- und Zielpunkt neben der Stadthalle entwickelte sich reger Publikumsbetrieb.

Als Erste warteten die "Bambinis" im Kindergartenalter und knapp darüber ungeduldig darauf, endlich losrennen zu dürfen. Nämlich über eine "Mini-Runde" mit 400 Metern. Vorab war dabei klar: Es geht nicht um Zeitsiege, sondern um das lauffreudige Erlebnis an sich – möglichst mit Ankommen. Einige Eltern halfen auch erlaubterweise händchenhaltend mit, ein Vater schulterte gar seinen schwächelnden Sohn auf den letzten Ziel-Metern. Der versierte Kommentator Carl-Anton Weber entschied: "Wer ankommt, ist Sieger!" Und das taten alle Kinder. Belohnt wurden sie allesamt mit Urkunden und Extra-Geschenk.

Bei den Schülern bis neun Jahren wurde es etwas regulärer. Da galt es, satte zwei Kilometer Laufstrecke nach Geschlechtern getrennt zu bewältigen – und zwar zeitgemessen. Wie gewohnt, stellte die Heimschule St. Landolin beim Stadtlauf mit 41 Schülerinnen und 30 Schülern das größte Kontingent. Aber auch im städtischen Gymnasium mit heuer 29 und dem August-Ruf-Bildungszentrum mit 21 Schülern wird um Lauf-Freude geworben. Insgesamt rannten 160 Kinder dem Ziel entgegen, auch weniger schnelle wurden am Straßenrand kräftig angefeuert.

Abermals freute sich Weber: "Viele Kinder sind so schon zum Laufsport gekommen!" Sieger übrigens: Maria Klein (St. Landolin) bei den Mädchen und Florian Ettner vom TV Endingen bei den Jungs.

Optimale Laufbedingungen beim Jedermannslauf

Das Wetter machte prächtig mit, pünktlich zum Jedermanns-Lauf verhüllte sich die Sonne bei leichtem Wind – nahezu ideale Laufbedingungen für zwei große Runden durch die Innenstadt auf zusammen fünf Kilometern. Und selbst durch die Altstadt liefen 37 Damen und 58 Herren dank vereinzelter Straßenrand-Zuschauer nicht ohne Aufmunterung. Sieger wurden Marlene Koeble vom "Running Team Ortenau" und Bachir Benouraet vom Ettenheimer Team "Schuh-Oberle". Da liefen als "dienstälteste" Endsechziger übrigens auch Gerhard Gäßler vom TV Kippenheim und Joachim Karle vom SV Ettenheimweiler recht später, aber im Duo unter Extra-Applaus gemeinsam durch Ziel.

Derweil herrschte längst Trubel in der Halle und davor im Freien bei Preisverleihungen und Bewirtung. Hinter einem Vorhang dezent angebotene entspannende Muskel- Massage von der Lahrer Physiotherapieschule wurde gerne nicht nur von älteren Mitläufern wahrgenommen.

Den Höhepunkt des Stadtlaufs gab es präzise um 14.45 Uhr mit dem Hauptlauf: Da gingen 26 Damen und 50 Herren gemeinsam an den Start, um zehn anspruchsvolle Kilometer in vier Runden zu bewältigen. Dabei waren alle Altersklassen vertreten. Viele ambitionierte Läufer nahmen auch von auswärts daran teil, einige sogar aus Augsburg. Da konnten sie nebenher Punkte für die Ortenau-Meisterschaft sammeln. Auch hier kommentierte Weber zwischendurch fachkundig den Renn-Verlauf: "Die dritte Runde ist meist die schwerste!" Das Läuferfeld zog sich weit auseinander.

Bei den Herren siegte schließlich Samir Baala aus Straßburg mit knapp über 34 Minuten, gut fünf Minuten später erreichte Svenja Abel vom "Running Team Ortenau" als erste Frau das Ziel, wie bereits im vergangenen Jahr. Ebenso herzlichen Applaus erntete Helmut Krings vom SC Önsbach, der es sich nicht nehmen ließ, als 80-Jähriger und bloß Vorletzter nach zehn Kilometern durchs Ziel zu laufen.

Erstes Fazit des LV Ettenheim: Es wieder mal ein schöner Stadtlauf gewesen, dank vieler Helfer und dem ungebrochenen Läufer-Zuspruch.

2020 eine andere Laufstrecke

Im nächsten Jahr soll die bewährte Route des Ettenheimer Stadtlaufs gründlich umgeplant werden, vor allem wegen weiterer Baustellen-Dauersperrungen in der Bienlestraße. Der genaue Verlauf steht aber noch nicht fest.