Bauausschuss: Ettenheimer segnen Sanierungspläne ab

Ettenheim. Eigentlich war die Laufzeit des Sanierungsgebiets IV "Nordwestliche Vorstadt" bis Ende April angesetzt. Das klappt aber nicht, wie jetzt auf der Sitzung des Bauschusses am Dienstag bekannt wurde. Einer der Gründe sind erforderliche Tiefbauarbeiten in der Bienlestraße, Im Bienle, in Muschelgasse, Schuhmachergasse und Festungsstraße.

Aber auch die bereits beantragte Verlängerung beim Regierungspräsidium um zwei weitere Jahre wird, wie Markus Schoor von der Bauverwaltung erklärte, nicht ausreichen. Eine Verlängerung ist umso erforderlicher, da die Stadt in das Sanierungsprogramm die bis dato noch nicht in Betracht gezogene Hochbaumaßnahmen jetzt mit einbeziehen möchte. Durch den inzwischen beschlossenen Erwerb der Volksbank in der Friedrichstraße sieht die Stadt die Sanierung des Palais Rohan als Chance. Die darin bisher untergebrachten Ämter und Mitarbeiter könnten ab Frühjahr 2022 in die derzeitige Volksbank "zwischen-umziehen". Die Stadt gehe aktuell von einem Sanierungszuschuss von 51 Prozent aus.

Das im Dachgeschoss untergebrachte Archiv könnte zusätzlich bereits 2022 fest in das Volksbankgebäude umziehen. Nach der Sanierung des Palais und der Rückkehr der derzeit schon dort beheimateten Ämter soll die bisherige Volksbank (wir haben berichtet) die Stadtbücherei, die städtische Mediathek, zusätzliche Wohn-, Büro- und gewerbliche Nutzung aufnehmen. Auf 36 Prozent Zuschuss könnte die Stadt für diese Maßnahmen aus dem Sanierungsprogramm bauen, wenn die Maßnahmen in 2023 beginnen und in 2024 abgeschlossen sein werden.

Angesichts der sich hierdurch ergebenden Möglichkeiten würde die Stadt das lange schon geplante Projekt Neubau Halle sowie Bau Parkdeck auf dem ehemaligen Stückle-Areal schieben und in einem nächsten, neu zu definierenden Sanierungsgebiet angehen müssen.

"Warum nicht zuerst die Realisierung von Halle und Parkdeck - und danach erst die neue Nutzung des Volksbank-Gebäudes?", wollte Thomas Dees (FWV) wissen. Bürgermeister Metz stellte nicht in Abrede, dass bei einer Priorisierung einer neuen Halle zahlenmäßig mehr Köpfe profitieren würden. Dennoch wolle er an der Reihenfolge Volksbank – respektive Mediathek und andere Nutzungen – vor Hallenneubau festhalten. "Wir bewegen uns da ganz sicher auch in entfernten finanziellen Investitionen", so Metz. Ulrike Schmidt (CDU) plädierte unmissverständlich für den Verwaltungsvorschlag: Ein mehrjähriger Leerstand der Volksbank wäre in ihren Augen für die Vitalität der Innenstadt verheerend.

Mehrfach wurde angesprochen, dass sich ein Verzug einer erweiterten Hallenkapazität (durch einen Neubau auf dem Stückle-Areal) für den Sport, vor allem auch für den Schulsport problematisch auswirken werde. Metz musste einräumen, dass sich jetzt schon nicht mehr der ganze Sportunterricht realisieren lasse.

Er erinnerte die Ratsmitglieder in diesem Zusammenhang an ihre klare Entscheidung: Neubau der Münchgrundhalle in Altdorf vor einem Neubau in der Kernstadt. Letzteres sieht Metz im Idealfall 2024 bis 2026 realisierbar. Verschärft werde die Hallensituation möglicherweise durch die notwendige Sanierung der 40 Jahre alten Herbert-König-Halle, wie Bernhard Mösch (FWV) anmerkte.

Bei der Abstimmung über den Verwaltungsvorschlag Sanierung Palais vor Umbau Volksbank vor Neubau Halle/Parkdeck enthielten sich drei Räte (SPD und FLE). Der Rest stimmte für den Verwaltungsvorschlag. Kommende Woche entscheidet der Gemeinderat.