Die Erbauer der Solarflitzer mussten vorab die perfekte Balance zwischen Zugkraft und Schnelligkeit finden. Sonst kamen die Flitzer nicht ins Ziel, sondern schieden vorzeitig aus dem Rennen aus. Foto: Lahrer Zeitung

Solar-Challenge: Nicht alle der 44 Flitzer erreichen ihr Ziel / Energieliefernde Sonne machte sich rar

Spannender kann es selbst bei einem Formel-1-Rennen nicht zugehen. Zur achten Solar-Challenge starteten am Ettenheimer Schwimmbad insgesamt 44 solarbetriebene, von Schülern konstruierte Kleingefährte. Nicht alle kamen ins Ziel.

Ettenheim. Schon während der Ausscheidungs-Vorläufe schoben sich dicke Wolken vor die Sonne, deshalb mussten Bob Hopmann und Jörg Bold von der veranstaltenden Ettenheimer "Bürgerenergie" lange Startpausen anordnen. Schließlich funktionieren Solarzellen der Flitzer halt am besten mit direktem Sonnenlicht.

Allerdings kommt es auch auf ausgefeilte Mechanik an. Je nach Antriebsritzel-Größe hatten die Schüler ihre elektromotorischen Gefährte zuvor entweder schneller oder zugkäftiger gebaut. Sie noch am Pistenrand anzupassen, war nicht mehr drin – und so kam es spätestens an der unerbittlichen Wendemauer immer wieder zu dramatischen Szenen.

Das Ganze wurde vom Pistenrand aus kommentiert und angefeuert, manche hatten sogar eigene Fans dabei. Sofern war alles ganz wie bei internationalen Benzin-Ereignissen, nur eben in Ettenheim und sonnenbetrieben. Auch Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz fieberte bei den Rennen mit. Während der Wolkenpausen sorgte die Klasse R 5d vom August-Ruf-Bildungszentrum für Getränke, Waffeln, Kuchen und Burger.

Steffen Frey, Mathe-, Erdkunde- und Informatiklehrer, hatte gleich neun Teilnehmergruppen des Städtischen Gymnasiums gecoacht. Seine Erfahrung: Schon manche Schüler haben durch das Rennen das Wahlfach Naturwissenschaft und Technik für sich entdeckt – manche sogar ihren späteren Beruf. Diese Erfahrung machte man auch im August-Ruf-Bildungszentrum, das gemeinsam mit dem Freiburger St.-Ursula-Gymnasium die meisten Starter hatte. Doch auch die Heimschule St. Landelin und die Realschule Seelbach schickten mehrere Teams ins Rennen.

Einige Flitzer hatten vorab Startschwierigkeiten, trotz zarter Anschubhilfe, oder blieben schlicht auf der Strecke. Andere hingegen sausten derart schnell, dass sie am Wand-Wendepunkt aus der Bahn flogen oder Konkurrenten rammten. Ein Flitzer verlor gar seine Vorderachse. So gestalteten sich dieRennen immer wieder höchst sapnnend – und auch die Boxenstopps, bei denen immer wieder eifrig nachgelötet, geschraubt und geklebt wurde.

Schließlich kam es doch noch trotz gründlich verhangener Sonne zum finalen Schlussrennen. Auch das gestaltete sich höchst dramatisch, mit einem milimeter-knappem Sieger-Vorsprung.

Mit einem knappen Halbsekunden-Vorsprung siegte das Team 6 (Max Gelze und Felix Kollinger) vom Städtischen Gymnasium, dicht gefolgt von Seelbach (Vanessa Stult und Maximilian Haxhijaj). Auch die Heimschule (Jeremias Huber und Tom Nicklas Fricke) erreichte zügig das Ziel. Für das beste Design wurden Hasur und Filip Wieber (August-Ruf-Bildungszentrum) ausgezeichnet, für die beste technische Innovation Jeremias Huber und Tom Fricke (Heimschule St. Landelin), für das beste Präsentationsplakat Michelle Friesen und Elena Friedrich (Städtisches Gymnasium).