Ettenheimweilerer haben einige Fragen zu geplanten Wohnblocks / Großes Interesse

Auf großes Interesse ist das Bürgergespräch gestoßen, zu dem Bürgermeister Bruno Metz und Stabhalter Reinhard Meier am Dienstag eingeladen hatten. Das Hauptanliegen der rund 90 Ettenheimweilerer: das geplante Neubaugebiet "Am Sportplatz".

Ettenheimweiler. Rund 15 Prozent der Gesamtbevölkerung signalisierten durch ihre Teilnahme und ihre vielfältigen Rückfragen und Anregungen unstrittig Gesprächsbedarf. Und so war der Wunsch am Ende der zweistündigen Veranstaltung nur folgerichtig: ein solches Bürgergespräch im jährlichen Turnus anzuberaumen – ein Wunsch, dem beide Amtsinhaber nachkommen wollen.

Hauptmagnet für viele Besucher war unüberhörbar das geplante Neubaugebiet mit seinen acht Bauplätzen für Wohnhäuser und den beiden Wohnblocks für Flüchtlinge (sechs Wohneinheiten) und sozial schwächer Gestellte (acht Wohneinheiten). Die damit verbundenen Sorgen der Bürger sind vielschichtig. So wird etwa befürchtet, dass die geplante Schallschutzmauer in Form von hohen Carports nur die Emissionen in die Heilbadstraße umleite, oder dass das Verhältnis von acht Einfamilienhäusern und 14 sozialen Wohnungen ein ungesundes sein könne.

"Warum wird erst heute mit den Bürgern über dieses Baugebiet geredet?" Jetzt, da das Projekt schon in trockenen Tüchern sei, so eine kritische Anfrage. Das Vorhaben sei lange bekannt, erklärte Metz. Bauausschuss und Gemeinderat hätten bereits sieben Mal öffentlich darüber beraten. Ein anderer kritischer Einwand gegen die vorgesehenen Flüchtlingsunterkünfte: die fehlende Infrastruktur von Ettenheimweiler. Keine Geschäfte, mangelhafte Verkehrsanbindung, schlechter Handy-Empfang.

Bürgermeister Metz war ob alledem wenig bange, sah sowohl bei den Flüchtlingen, die ebenso betreut würden wie die in Ettenheim, als auch bei den künftigen Bewohnern der Sozialwohnungen "eine große Chance für die Vereine und für die Bevölkerungsstruktur" des kleinsten Ettenheimer Stadtteils. Immer wieder in Frage gestellt: die sehr enge Zufahrt zum Neubaugebiet. Der mehrfach ins Spiel gebrachten Zufahrtsalternative Sportplatzstraße, die auch in den beschließenden Gremien diskutiert wurde, konnte Metz indes keine Vorteile abgewinnen.

Die Anregungen der engagierten Gesprächsteilnehmer gingen aber auch weit über das Neubaugebiet hinaus: Beim Radweg Richtung Ettenheim wurde Handlungsbedarf in puncto Sauberhaltung ausgemacht, die "Unsinnigkeit" der begrenzten 30er-Geschwindigkeit im Ortskern angeprangert sowie die möglichst baldige Wiederfreigabe und sinnvolle Ausgestaltung des Parkraums im Hof des Vereinshauses postuliert. Handlungsbedarf wurde auch beim Mühlegraben und Dorfbach hinsichtlich deren Entwässerung ausgemacht oder beim Weg entlang des Mühlegrabens eine solidere Befestigung angeregt.

Anregungen zur Ortsverschönerung fanden bei Metz durchaus ein offenes Ohr. Bürgerschaftliches Engagement dürfe da ganz sicher auf die Unterstützung der Stadt bauen. Eher hilflos sei man dagegen, wenn Autofahrer glaubten, sich nach Verlassen der 30er-Zone als Formel-1-Fahrer beweisen zu müssen – oder wenn Unbelehrbare immer wieder mit unerlaubtem Feuermachen im Freien für Geruchsbelastungen der Anwohner sorgten.