Erweiterung wegen enormer Nachfrage/ Auch Bedarf an Urnenplätzen ist groß

Ettenheim (ks). Das gärtnergepflegte Grabfeld mit seinen 89 Grabstellen auf dem Ettenheimer Friedhof muss wegen zahlreicher Anfragen bereits nach sechs Jahren erweitert werden. Die Friedhofskommission und die Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner haben, wie Wolfgang Spengler dem Gemeinderat darlegte, nach einer geeigneten Fläche Ausschau gehalten – und gefunden. Als Erweiterung soll die Grünfläche bei den Kriegsgräbern unmittelbar neben dem bestehenden gärtnergepflegten Grabfeld genutzt werden. Insgesamt 93 Grabstätten sollen so zusätzlich entstehen: 19 für Sargbestattungen, 55 für Urnenbeisetzungen und 19 für Urnenbestattungen am Baum.

Der Erweiterungsvertrag zwischen Stadt und Genossenschaft soll auf der Grundlage des bereits bestehenden Vertrags abgeschlossen werden. Die Stadt hat für den erforderlichen Wegebau zu sorgen. Kosten: 17 000 Euro. Sie können, wie Spengler aufzeigte, über eine bereits bestehende Haushaltsstelle und über eingesparte Mittel bei der Friedhofsmauersanierung beglichen werden. Der Gemeinderat gab grünes Licht für das von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Vorgehen.

Zugleich will die Stadt auf dem Friedhof zusätzliche Möglichkeiten für Urnenbeisetzungen am Baum schaffen. Auf der höchstgelegenen Terrasse des Friedhofs, in der Nähe des "Anonymen Grabes", ist man fündig geworden. Dort können auf einer Grünfläche insgesamt 640 Urnengrabstätten eingerichtet werden. Drei Bäume sind dort bereits gepflanzt, weitere Pflanzungen sollen folgen. Auch diesem Plan gab der Gemeinderat sein Okay.

Dessen ungeachtet wollte Thomas Dees (FW) von der Verwaltungsspitze wissen, ob es angesichts der veränderten Bestattungskultur – immer mehr Verstorbene werden in einer Urne bestattet – eine "Strategie" gebe, wie der Bergfriedhof langfristig genutzt werden könne. Schon heute seien immer mehr ungenutzte Stellen auszumachen. Überlegungen in dieser Richtung gebe es durchaus, versicherte Spengler. Man erarbeite sogar ein Computerprogramm, das zeigen soll, welche Gräber wie lange noch belegt seien. Bei Familiengräbern sei eine Vorausschau indes schwierig. Es werde sicherlich noch einige Jahrzehnte dauern, bis sich verändernde Bestattungskultur und Flächennutzung in Harmonie gebracht werden können. Selbst die Nutzung gemeindeeigenen Waldes als "Friedwald" könne eines Tages ein Thema werden, räumte Bürgermeister Bruno Metz angesichts der enorm steigenden Nachfrage nach derartigen letzten Ruheplätzen ein.