Der Ettenheimer Verein Lebens-Mittelpunkt beschäftigt sich mit vielen Projekten, um Menschen einen nachhaltigeren Umgang mit der Umwelt aufzuzeigen wie hier beim Apfelfest Anfang Oktober im Prinzengarten. Foto: Lebens-Mittelpunkt Ettenheim

Wettbewerb: Ettenheimer Projekt erhält vom Land finanziellen Zuschuss / Kurs startet im Frühjahr 2021

Ettenheim - Mit 14.400 Euro ist das nachhaltige Projekt "Lernen mit Mosaik" vom Ettenheimer Verein Lebens-Mittelpunkt bei einem landesweiten Wettbewerb ausgezeichnet worden. Der Kurs soll im Frühjahr kommenden Jahres starten.

Unterstützung gibt es vom Land Baden-Württemberg

Von einem großen Schatz spricht Martine Couvreur, Vorstand im Verein Lebens-Mittelpunkt Ettenheim, als sie auf die Erde und den sie bedrohenden Klimawandel angesprochen wird. Es sei für sie eine Herzensangelegenheit, die Natur zu schützen und zu bewahren, wie sie im Gespräch mit unserer Redaktion unterstreicht.

Zusätzliche Unterstützung bekommt sie dabei vom Land Baden-Württemberg mit einer Förderung. Beim Ideenwettbewerb "Gemeinsam Schaffen" hat der Verein Lebens-Mittelpunkt Ettenheim einen finanziellen Zuschuss von 14 .400 Euro erhalten. "Ich freue mich sehr darüber", sagt Couvreur. Überrascht sei sie aber nicht gewesen.

Der Kurs "Lernen mit Mosaik" umfasst eine Reihe von Workshops und Exkursionen unter Begleitung von Experten. Ziel ist es, Wissen und Praxiserfahrung im "Landschaftslesen" zu sammeln und Einblicke in Geologie und Boden, Stoff- und Wasserkreisläufe, Vegetation und Artenvielfalt, nachhaltige Landnutzung und Ökosysteme zu bekommen. Die Landschaft um Ettenheim ist dabei der Ausgangspunkt – einzelne Grundstücke und Landschaftselemente werden genauer betrachtet.

Des Weiteren lernen die Teilnehmer Ansätze und Hilfsmittel kennen, um die Kulturlandschaft optimal zu gestalten und zu pflegen. Hier kommen Aspekte wie Bodenregeneration, Humusaufbau, Permakultur, Biotop-Erhalt und lokale Selbstversorgung ins Spiel.

Politikerinnen freuen sich über Auszeichnung für den Verein

Couvreur zeigte sich im Gespräch mit der LZ sehr erleichtert ob der finanziellen Unterstützung. Denn ohne die Förderung wäre die Umsetzung des ausgezeichneten Kurses "Lernen mit Mosaik" nicht zustande gekommen. "Wir sind auf die Gelder angewiesen", gibt Couvreur zu.

Die nun zugesagte Finanzhilfe sei schon das zweite Förderprojekt des Vereins nach der Gründung 2019.

Obwohl die Corona-Pandemie die Gesellschaft derzeit fest im Griff hat, störe das aktuell noch nicht den Arbeitsalltag des Ettenheimer Vereins. Gegenwärtig seien die ehrenamtlichen Helfer dabei, die Vorbereitungen für den im Frühjahr beginnenden Kurs "Lernen mit Mosaik" zu treffen.

"Wir wollen gemeinsam mit Menschen mit ganz verschiedenen Hintergründen nachdenken und lernen, wie wir mit unserer Landschaft zusammenarbeiten können und sie so pflegen und gestalten, dass noch viele Generationen Nahrung, Erholung und Lebensraum in ihr finden", gibt Couvreur Einblicke in die Projektarbeit.

Ziel des Kurses sei es, eine bunte Gruppe von begeisterten Menschen zusammenzubringen, die gerne einen ganzheitlichen Ansatz erarbeiten möchten. Idealerweise verbreiten sie ihre Erkenntnisse nicht nur unter Freunden und Kollegen, sondern haben auch Lust, für ein vielfältiges Landmosaik in Ettenheim aktiv zu werden.

Nicht nur der Verein zeigte sich über die Auszeichnung begeistert, sondern auch die örtlichen Politikerinnen. "Es freut mich, dass zu den prämierten Beiträgen auch die Vereinsaktivitäten des Vereins Lebens-Mittelpunkt in Ettenheim zählen", sagte die CDU-Landtagsabgeordnete Marion Gentges im Rahmen der Online-Veranstaltung für die ausgezeichneten Projekte des Wettbewerbs.

Begeisterungsfähige Menschen sollen eine Vision mitentwickeln

Mit seinem Bestreben, den gesellschaftlichen Wandel mitzugestalten, indem die Menschen in einer einzigartigen Atmosphäre Wege vor Ort zu einer verantwortungsbewussten Gesellschaft sowie zu einer ökologisch intakten Umwelt gestalten, schaffe der Verein einen besonderen Raum in der Stadt. "Hier findet Wertevermittlung auf kreative Weise statt", zollte Gentges dem Projekt Respekt.

Auch von Grünen-Kollegin Sandra Boser gab es lobende Worte: "Gerade in der Corona-Pandemie brauchen wir umso mehr vorbildliche Projekte, die die Gemeinschaft vor Ort stärken."

Längerfristig sei es Couvreurs Ziel, mit dem Verein eine Vision zu entwickeln, bei der begeisterungsfähige Menschen gesammelte Erfahrungen und Konzepte realisieren. "Die Landschaft mit ihrem Abwechslungsreichtum ist ein Schatz.

Wir sind abhängig von der Erde. Das müssen wir verstehen", fordert sie. Für die Bewahrung dieses Reichtums kämpft sie.

Aus den 141 Einreichungen wählte eine unabhängige Jury im September 41 Projekte aus, welche die Wettbewerbskriterien, wie die Förderung von Begegnung und Wertevermittlung oder Kreativität und Innovation, am besten erfüllen. Die Förderung der Projekte ist ab dem 1. November gestartet, sie werden bis Ende Oktober 2022 umgesetzt.