Klemens Zeil führt die dreijährige Zuchtstute Caschmira vor. Sie gehört zu einem holländischen Zuchtgebiet und stammt von den berühmten Dressurvererbern Totilas (Vater von Caschmira) und Desperados (Vater der Mutter von Caschmira) ab. Fotos: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Serie: Auf verschiedenen Höfen in Neuried werden rund 550 Pferde gehalten / In einer Serie stellen wir vier von ihnen vor

Wie beliebt Pferde sind, zeigen die Zahlen: In Deutschland gibt es etwa weit mehr als eine Million Pferde. Fast zwei Millionen Menschen betreiben Sport mit Pferden. In einer Serie stellt die Lahrer Zeitung vier Pferdehöfe aus Neuried vor.

Dundenheim. Wer auf der Landstraße 99 von Neuried-Dundenheim nach Schutterwald-Höfen fährt, sieht auf den "Unterwassermatten" häufig Pferde und Ponys auf der Weide. Sie gehören zum Klausenhof der Familie Zeil, dessen Zufahrt zwar ein wenig hinter Bäumen verborgen liegt, der jedoch vor allem bei Kindern, die schon seit vielen Jahren für Reiterferien im Rahmen des Neurieder Sommerferienprogramms dorthin pilgern, bestens bekannt ist. Von Dundenheim aus geht es in Richtung Dundenheimer Mühle, am Hasensee links abbiegen und dann führt rechts ein Weg zum Hof.

Den Hofnamen "Klausenhof" hat der landwirtschaftliche Betrieb der Familie von Manfred Zeil schon lange. Solche Haus- und Hofnamen sind in Neuried weit verbreitet, helfen sie doch dabei, die Familien mit gleichem Nachnamen voneinander zu unterscheiden. Manfred Zeil führt den Klausenhof gemeinsam mit seinen Söhnen und Enkeln: Sein Ältester Klaus hat sich mit seinen Söhnen Johannes und Klaus-Simon ganz der Landwirtschaft verschrieben und betreibt auf dem Hof Milchviehhaltung.

Zusammen mit den Kühen sind auf den weitläufigen Weiden auch viele Pferde und Ponys, um die sich vor allem Klemens Zeil, der Bruder von Klaus, kümmert. Er arbeitet bei Daimler-Benz in Gaggenau, verbringt aber jede freie Minute bei den Pferden. So opfert er beispielsweise auch drei Wochen seines Sommerurlaubs, um die Reiterferien auf dem Klausenhof zu leiten. Pferdebegeistert ist die ganze Familie: Manfred Zeil fährt seit vielen Jahren Kutsche und erzählt, dass schon sein Großvater einst bei der Kavallerie war, die Söhne Klaus und Klemens ritten schon als junge Burschen bei Turnieren mit.

Beim diesjährigen Sommer ferienprogramm tummeln sich in drei Gruppen je eine Woche lang jeweils 15 Kinder auf dem Klausenhof, lernen den Umgang mit den und die Pflege von Ponys und dürfen natürlich auch auf dem Sandplatz reiten oder mit der Kutsche mitfahren.

Pferdesport ist vor allem bei Mädchen und Frauen bliebt

"Das sind zu 101 Prozent Mädchen", schmunzelt Manfred Zeil. Sie finden dort altersgerecht eine ganze Reihe von Mini-Shetlandponys, mit einer Widerristhöhe (der Widerrist ist der erhöhte Übergang vom Hals zum Rücken der Pferde) von maximal 75 Zentimetern. "Die Ponys haben ein sehr ausgeglichenes Temperament, sind brav und geduldig und das ist für die Kinder sehr wichtig", hebt Klemens Zeil hervor.

Aber nicht nur die Ponys, die es auf dem Hof vom Schimmel über Füchse bis zu Rappen in allen Farben zu sehen gibt, sind recht entspannt und ausgeglichen. Auch einige Haflinger, Norweger und andere Pferde, die teilweise in Privatbesitz und dort untergestellt sind, gehen ganz gelassen aus den offenen Boxen hinaus auf die großen Weiden, durch die mitten hindurch die Schutter fließt.

"Wir haben hier nur Stuten und Wallache, die vertragen sich ganz gut", erzählt Klemens. Sein ganzer Stolz sind zurzeit zwei Zuchtstuten, mit denen er Dressurnachwuchs züchtet. "Das erfordert einen erheblichen finanziellen Aufwand und vor allem Passion", erläutert er der Lahrer Zeitung.

Wer heute den Blick über die gepflegte, blumengeschmückte Anlage schweifen lässt, kann sich nur schwer vorstellen, dass es dort einst vor allem viele Schwarzdornhecken gab, bis sich die Familie um die Jahrtausendwende entschloss, diese Hecken mit viel Arbeit zu beseitigen. So wurde eine idyllische Umgebung für den Klausenhof geschaffen, die nicht nur beim Ferienprogramm, sondern auch sonst ein beliebtes Ausflugsziel für Pferdefreunde ist.

Pferde in Neuried: Früher gab es auf jedem der Bauernhöfe in Neuried Pferde, um die Arbeit auf dem Feld zu verrichten. Heute sind Ponys und Pferde beliebte Freizeitpartner der Menschen.

Die aktuelle Situation: Wie Bürgermeister Jochen Fischer bei den "Ichenheim Classics" berichtete, gibt es 550 Pferde in Neuried. Die Bandbreite reicht vom Mini-Shetland-Pony über Westernpferde bis zu Hochleistungssportlern. Pferdebetriebe: Die Tiere werden in verschiedenen Reitanlagen gehalten, von denen die Lahrer Zeitung vier in einer kleinen Serie vorstellt. Der Klausenhof: Der Hof der Familie Zeil liegt außerhalb von Dundenheim neben dem Hasesee, in der Nähe der Dundenheimer Mühle.