Diese Broschüre landete vielfach in Briefkästen der Ettenheimmünsterer. Ortschaftsrätin Dortje Treiber hat Verbindungen zur rechtsextremen Szene erkannt. Foto: Masson

Broschüren mit reißerischen Parolen von Corona-Leugnern sind in Ettenheimmünster verteilt worden. Ortschaftsrätin Dortje Treiber hat die Hintergründe recherchiert und erkannt, dass es Verbindungen zur rechtsextremen Szene gibt.

Ettenheimmünster - "Unbegründete Corona-Panik. Gefährliche Impfung. Jetzt sprechen die Ärzte." – das ist der Titel einer Broschüre, mit Corona-Verschwörungsbehauptungen, die vielfach den Weg in Briefkästen in Ettenheimmünster gefunden hat. Das berichtete Dortje Treiber im Ortschaftsrat.

Treiber warnte aus diesem Anlass, dass viele der in der Broschüre gemachten Aussagen zum Coronavirus Behauptungen seien, die nicht durch wissenschaftliche Studien belegt werden könnten. In der Broschüre werden fünf Ärzte zitiert, denen nachgesagt wird, Pandemieleugner und Verschwörungstheoretiker in der entsprechenden Szene zu sein.

Treiber hatte weiter recherchiert: Der für die Publikation verantwortlich zeichnende österreichische Stefan Magnet sei Gründer und Programmleiter des "AUF 1" (Alternatives unabhängiges Fernsehen). Diesem werden Verbindungen zur rechtspopulistischen FPÖ nachgesagt. Außerdem sei Magnet Führungskader der laut Verfassungsschutzbericht rechtsextremen österreichischen Jugendorganisation "Bund Freier Jugend".

Treiber appellierte deshalb anlässlich der Ortschaftsratssitzung an alle Ettenheimmünsterer Bürger, die derzeit die Covid-Maßnahmen kritisch hinterfragen oder Impfgegner sind, genau zu überprüfen, woher das Material der österreichischen Broschüre stammt: "Bitte achten Sie sehr darauf, nicht von Rechtsradikalen manipuliert oder instrumentalisiert zu werden!", so ihre Warung.

Bei "AUF 1" handele es sich um einen rechtsradikalen Sender, deren Macher und Interviewpartner gegen die Demokratie und für den gewaltvollen Umsturz des politischen Systems seien. Treibers Bitte an die Impfkritiker: "Distanzieren Sie sich bitte deutlich von diesen Positionen!"

Nadine Lemke (CDU) berichtete ergänzend, dass sie vorigen Samstag in Ettenheimmünster zwei Broschüren-Verteilerinnen selbst angesprochen habe – mit wenig erhellendem Gesprächserfolg. Ortsvorsteherin Rita Ohnemus kommentierte: "Es ist traurig, was bei der Corona-Debatte alles vermischt wird. Leute wissen vielleicht gar nicht, wofür sie da unterwegs sind."

Behauptungen

Unter anderem folgende Behauptungen treten in der Broschüre auf: »Die Massenmedien verschweigen alle kritischen Argumente, verdrehen die Fakten und schweigen unzählige Ärzte tot, die warnend ihre Stimme erheben«. Weiter heißt es auch: »Corona  war zu keinem Zeitpunkt das ›extrem tödliche Virus‹, wie uns Politik und Medien glauben machen wollen.« Es handele sich dabei nur um ein Massenexperiment der Pharmaindustrie.