Die Lautenistin Christina Pluhar Foto: Borggreve Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: Christina Pluhar und das Ensemble L’Arpeggiata im Festspielhaus Baden-Baden

Baden-Baden (red/rha). Mit dem neuen "Opus-Klassik" werden im Oktober Christina Pluhar und das Ensemble L’Arpeggiata als "Ensemble des Jahres" ausgezeichnet. Vorher kommen sie am Samstag, 29. September, um 18 Uhr mit ihrem Programm "Händel goes wild" ins Festspielhaus Baden-Baden.

Dass die Kunst der Improvisation barocke und ältere Musik immens bereichern kann, stand für die Grazer Lautenistin Christina Pluhar schon frühzeitig fest: "Wir wissen, dass Musiker im 17. Jahrhundert fantastisch im Extemporieren waren – da gibt es all diese Lehrbücher zu Improvisation und Ornamentierung. Zu dieser Zeit gab es keinen professionellen Musiker, der nicht improvisieren konnte."

Im Jahr 2000 gründete Pluhar, die auch im Jazz und in traditioneller Musik unterschiedlichster Arten zu Hause ist, das Originalklang-Ensemble L’Arpeggiata – mit dem Ziel, die Frische improvisierter Musik des 17. Jahrhunderts wiederzubeleben.

Zu hören gibt es Jazz-Improvisationen über bekannte Händel-Hits wie "Lascia ch’io pianga", "Ombra mai fu" und "Venti turbini", die mal mehr, mal weniger verziert, verrockt oder verjazzt präsentiert werden – manchmal tatsächlich wild, manchmal aber auch anrührend verinnerlicht.

Mit von der Partie ist auch Jazzklarinettist und Altmeister Gianluigi Trovesi, ebenso wie der Pianist Francecso Turrisi, der mit seinen filigranen Klavier-Klängen einem alten Wiegenlied humorvoll mechanischen Spieluhren-Charakter verleihen kann. Die belgische Sopranistin Céline Scheen steuert ihren glockenhellen Sopran zum Pojekt bei: eine renommierte Alte-Musik-Spezialistin, die in ihrer Jugend eigentlich Rocksängerin werden wollte und die nun unter anderem mit Musica Antiqua Köln unter Leitung von Reinhard Goebel an einer viel beachteten Aufnahme zu Gérard Corbiaus Film "Le Roi Danse" mitwirkte. An ihrer Seite singt mit gewohnter Engelsstimme der Countertenor Valer Sabadus, der an diesem Abend seiner Lust an barockem Ornament, Zierwerk und Ausschmückung voll und ganz nachgehen kann.

Weitere Informationen: www.festspielhaus.de