Gemeinderat: 25 Jahre an einer Erfolgsgeschichte beteiligt
Bad Dürrheim (wst). Günter Tschida, 25 Jahre für die Freien Wähler im Gemeinderat und auch lange deren Fraktionssprecher, musste im September aus gesundheitlichen Gründen sein Amt kurzfristig aufgeben. Bei der Weihnachtsfeier des Gemeinderats ernannte ihn Bürgermeister Jonathan Berggötz zum Altstadtrat. Nun ziert das metallene Stadtwappen und die Ernennungsurkunde eine Wand in Tschidas Haus. Fünf Wahlperioden saß der Malermeister im Gemeinderat, war mitverantwortlich für manche Entscheidung und auch dafür, dass die Fraktion auf Erfolgskurs ging. Am Anfang saßen die Freien Wähler mit zwei Mandaten am Ratstisch, jetzt ist die Fraktion mit sieben Mandaten im Gremium vertreten.
Der Geehrte gab in der Runde einen Rückblick, wie es denn überhaupt zu dieser Kandidatur kam, damals, vor einem viertel Jahrhundert. Auslöser war der Beschluss im Gemeinderat, dass in Bad Dürrheims Kneipen und Wirtschaften der Zapfhahn früher geschlossen werden musste. "Uns junge Bürger hat niemand dazu gefragt." Es hieß, dagegen anzukämpfen. Der erste Anlaufpunkt waren die Fraktionen. Dort wurde er zwar nett empfangen und ihm wurde zugehört, getan habe sich aber nichts. Und da beschloss er, selbst für den Gemeinderat zu kandidieren und hatte auf Anhieb Erfolg, bekam bei den Freien Wählern die meisten Stimmen und wurde somit gleich Fraktionssprecher. Man sei ungeduldig gewesen und es war ein Lernprozess, dass alles sehr lange gehe, bis es umgesetzt werde.
Doch er ließ sich nicht entmutigen – auch wenn andere Fraktionen die Freien Wähler oftmals ausbremsten und er sich von Gottfried Schrenk anhören musste: "Tschida, das war schon immer so." Und wie man sah, manches ging im Laufe der Jahre auch anders.