Eine "Lücke in der Brücke" gibt es nicht mehr: Die Stahlbaufirma Rohlfing hat das Problem bei den Schweißarbeiten gelöst. Am kommenden Montag soll der Autobahnzubringer wieder freigegeben werden. Foto: Baublies

Kälte hat für verzogene Teile gesorgt. Bei Schweißarbeiten Problem gelöst

Lahr - Klafft zwischen den Teilen der Landesgartenschau-Brücke eine rund fünf Zentimeter große Lücke? Was die Landesgartenschau GmbH als Gerücht bezeichnet, war laut Brückenbauer Richard Rohlfing Fakt. Das Problem sei mittlerweile behoben.

Kann die Brücke doch noch nicht wie geplant am 10. April freigegeben werden? Diese Frage stand plötzlich wieder im Raum, als klar wurde, dass es zwischen den Brückenteilen eine fünf Zentimeter große Lücke gibt. Pessimisten rechneten bereits damit, dass das Problem nicht rechtzeitig behoben werden kann und die LGS-Besucher doch zum Beispiel über den Autobahnzubringer laufen müssen, um vom Bürgerpark zum Stegmattenpark zu kommen.

Die Landesgartenschau-Gesellschaft wusste offiziell von nichts: Das sei ein Gerücht, sagte Geschäftsführerin Ulrike Karl am Montagabend bei der Gemeinderatssitzung. Dass da tatsächlich etwas war, bestätigte Richard Rohlfing, Chef der zuständigen Stahlbaufirma aus Stemwede. Es habe eine Lücke zwischen Brückenteilen gegeben. Das sei jedoch bei einer 120 Meter langen Brücke, bei der Beton und Stahl aufeinander treffen, völlig normal. "Es gibt überall Abweichungen, die jedoch im Rahmen der Toleranz liegen müssen", betonte er.

Im Fall der Lahrer Brücke ist laut Rohlfing die Kälte das Problem gewesen: Die Schweißarbeiten hätten durch die Wärme zu Verzug und damit zu der Lücke geführt. "Das ist ein ganz normaler Ablauf", so der Brückenbauer. Inzwischen sei das Problem gelöst, indem bei den weiteren Schweißarbeiten Silikon eingesetzt wurde. "Damit schweißt man jede Lücke zu", betonte Rohlfing. "So schöne Schweißarbeiten habe ich noch nie gesehen": Das war laut Rohlfing der Kommentar eines Mitarbeiters der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Mannheim gewesen, der in Lahr dabei war.

Rohlfing ist überzeugt, dass die weiteren Arbeiten an der Brücke reibungslos über die Bühne gehen. Die Brücke hätte eigentlich schon vor eineinhalb Jahren stehen sollen, "aber in den vergangenen drei Monaten hat alles tadellos funktioniert", betonte er.

Bei der neuen Fuß- und Radwegebrücke hat es immer wieder Verzögerungen gegeben. Ursprünglich sollte die fünf Millionen Euro teure Brücke im Sommer 2017 fertig sein. Aufgrund der komplexen Ausführungsplanung für den Stahlbau der Brücke sei die Abstimmung zwischen Ingenieurbüro und Stahlbaufirma aufwendiger als erwartet, hatte die Landesgartenschau-Gesellschaft im vergangenen Jahr die Verzögerungen begründet. Im Januar hat die Firma Rohlfing die für Februar versprochene Fertigstellung "wegen Engpässen" verschoben.

Dach der E-Werk-Bühne irreparabel beschädigt

Von einer anderen Panne berichtete Karl im Gemeinderat: Das Dach der E-Werk-Bühne wurde beim Transport nach Lahr so beschädigt, dass es nicht wieder repariert werden kann. Laut Karl wird es durch ein anderes Dach ersetzt, was jedoch kleiner ausfällt. Das bedeute, dass ein Teil des Zuschauerraums bei der Bühne nicht überdacht ist.

Laut Landesgartenschau-GmbH liegen die Arbeiten an der Brücke im Zeitplan. In dieser Woche sollen die Stahlseile zwischen Pylon und Brücke eingehängt werden. Im Anschluss daran können die Traggerüste abgebaut und die B 415 wieder für den Verkehr freigegeben werden – spätestens am Dienstag, 27. März.