Was wollen die Lahrer mit ihrem Gartenschau-Gelände künftig machen? Die Stadt startet eine Bürgerbefragung. Foto: Braun

Lahrer sollen Wünsche äußern. Abschluss mit 800 000 Besuchern

Lahr - Nach Ende der Landesgartenschau will die Stadt die Bürger fragen, wie es an bestimmten Punkten auf dem LGS-Gelände weitergehen soll. Zuvor schaut sich der Gemeinderat das Areal nochmals an. Die Bilanz kurz vor Schluss zeigt strahlende Gesichter.

Zum Abschluss der LGS fand am Montag eine große Pressekonferenz statt. Dabei kam zur Sprache, dass die Bürger bald Gelegenheit bekommen sollen, sich zur Zukunft des LGS-Areals zu äußern. Im November werde es eine Befragung geben, erklärte OB Wolfgang G. Müller. Am kommenden Samstag, dem vorletzten LGS-Tag, wird sich der Gemeinderat nochmals vor Ort ein genaues Bild machen. Dort werden dann wohl auch die Mehrkosten erörtert.

> Kosten offen: Was die LGS am Ende insgesamt kostet, bleibt offen. Geschäftsführer Tobias de Haen konnte am Montag hierzu nichts Konkretes sagen. Es würden noch Abrechnungen abgewartet. Tickets seien noch im Umlauf. Unterdessen steht im Gemeinderat eine Beratung über unerwartete Mehrausgaben für große Bauprojekte an. Rund 1,4 Millionen müssen zusätzlich aufgebracht werden.

> 800 000 Besucher: Diese Zahl sollte bis Sonntag "knapp erreicht werden", hieß es. 300 000 Tagesgäste erwarte man insgesamt. Der Rest errechne sich aus den mehrfachen Besuchen der rund 20 500 Dauerkartenbesitzer.

> Hitze lähmt: Die Sommerglut habe die Besucherzahlen nach unten gedrückt. An 30 Tagen habe es Temperaturen von 30 Grad und mehr gehabt. Für viele sei dies ausgerechnet im Ferienmonat August zu heiß gewesen. "Es gab noch nie eine so trockene Gartenschau", sagt Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch.

> Kräftiger Schub: Die LGS bringe für Lahr nachhaltig viele Vorteile, waren sich die Teilnehmer der Pressekonferenz einig. "Wir haben viele Entwicklungsjahre für unsere Stadt in nur einem schaffen können", freute sich OB Müller. Er ziehe eine "sehr, sehr positive Bilanz" und man hätte die Abwicklung "nicht toppen können". Auch Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch sagte, Lahr sei nach der Schau "reicher als vorher". Sie lobte die Gastlichkeit und die herzliche Wärme der Helfer und Aktiven. Lahr habe "ein einmaliges Flair" geboten. Nun gehe es darum, diesen Schwung "mit den Bürgern in die Zukunft zu tragen."

> Pavillon für Museum: Der Landkreis war auf der LGS ebenfalls sehr aktiv und gab insgesamt 620 000 Euro aus. Jutta Gnädig, die Chefin der Kreisfinanzen im Landratsamt, bedankte sich für die perfekte Zusammenarbeit. Sie kündigte an, dass der Landkreis-Pavillon künftig im Freilichtmuseum in Gutach verwendet werde.

> Freundeskreis strahlt: Ulrike Holland als Chefin des Gartenschau-Freundeskreises berichtete von riesigem Interesse an angebotenen Aktionen. Man sei teils fast überrannt worden. Allein 1000 Kinder hätten Nistkästen gebastelt.

> Noch mehr Zahlen: Kältester Tag der Schau war der 26. April mit 6 Grad, wärmster der 4. August mit 36 Grad. Am stärksten geregnet hat es am 10. Mai: 38 Liter pro Quadratmeter. Reisebusse mit Gästen wurden 1200 gezählt. Noch bis Sonntag blühen rund 70 000 Sommerstauden auf dem Gelände.

Info: Das Finale

Am kommenden Sonntag, 14 Oktober, endet die LGS mit einer emotionalen Abschlussfeier. Um 10 Uhr ist ökumenischer Gottesdienst, ab 10.30 Uhr beginnen Überlinger Vereine mit Unterhaltungsprogramm. Ab 14.45 Uhr ist Einmarsch der Überlinger zur Fahnenübergabe, einem Festakt mit Musik. Gegen 16.30 wird die Fahne an Überlingen übergeben und ab 18 Uhr mit einer Musikschul-Lehrerband gefeiert. Das Feuerwerk startet gegen 20 Uhr.