Gäste aus dem französischen Jura präsentieren sich bei der Landesgartenschau
Lahr - Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller und Doles Bürgermeister Jean-Baptiste Gagnoux verstehen sich als Partner und Freunde. Das wurde beim Dole-Tag am Samstag auf der E-Werk-Bühne der Landesgartenschau deutlich.
Müller bezeichnete den freundschaftlichen und "teils liebevollen" Umgang von Franzosen und Deutschen als großes Geschenk. Die Partnerschaft zwischen Dole und Lahr bestehe schon seit 56 Jahren, unabhängig von den Personen, die die Städte als Bürgermeister vertreten hätten. Dank des Dole-Tags auf der Landesgartenschau werde die Partnerschaft sicher noch weiter vertieft und weitergeführt. Der Tag sei für Deutschland, Frankreich und Europa wichtig. Vor allem diese beiden Länder müssten zeigen, dass Europa eine Chance habe.
"Die Lahrer haben vor Jahren von der blühenden Stadt Dole gelernt, Ideen aufgenommen und auch kopiert", sagte Müller und bezog sich dabei hauptsächlich auf die Chrysanthemen, die Blüten, die Lahrer Stadtgärtner dort gesehen hatten und heute die Hauptrolle der alljährlichen Chrysanthema spielen.
Erste Kontakte zwischen Lahr und Dole habe es bereits vor 57 Jahren gegeben, berichtete Doles Bürgermeister Jean-Baptiste Gagnoux. Damals sei die Idee entstanden, jungen Leuten in einem Austausch die Gelegenheit zu geben, die Sprache der Nachbarn zu erlernen. Inzwischen hätten 10 000 Jugendliche das Angebot angenommen. Wer die Sprache des anderen nicht erlernt habe, verstehe doch wenigstens die Sprache der Blumen, die eine Universalsprache sei.
Für LGS-Geschäftsführerin Ulrike Karl hat sich ein Kreis geschlossen. "Vor sechs Jahren durfte ich zum 50-Jährigen mit dem Fahrrad nach Dole fahren", sagte sie. Heute seien nun die Franzosen zur Landesgartenschau gekommen. Dole habe nicht nur ein Beet auf der Blumenausstellung, sondern einen ganzen Garten angelegt. Als erste und älteste Partnerstadt habe Dole auch den Vorzug, sich als erste vorzustellen.
Das Bühnenprogramm gestalteten zwei Gruppen aus Dole. Das Ensemble "La Bravandrille" führte in farbenprächtigen Kostümen Tänze aus der Renaissance auf. Die Gruppe "Chamave" zeigte mit aufrührerischen Liedern, was in jedem Franzosen lebt: Die revolutionären Gedanken, die Ende des 18. Jahrhunderts in der französischen Revolution ihren Ausbruch erlebten.
