Die Handwerker verlasen auf dem Dach des Rohbaus den Richtspruch. Foto: Köhler

Richtfest für den Anbau ans Geroldsecker Bildungszentrum in Seelbach: Die Arbeiten kommen voran, noch Ende des Jahres sollen die neuen Räume bezogen werden.

Schon jetzt ist zu erkennen: Der Anbau wird sich, einmal fertiggestellt, nahtlos an das Bestandsgebäude anfügen. Noch ist die Baustelle von Gerüsten, Planen und Bauzäunen geprägt, Ende des Jahres sollen hier bereits Schüler unterrichtet werden. Bürgermeister Michael Moser verkündete beim Richtfest gute Nachrichten: Der Anbau, der erste Bauabschnitt im Großprojekt Schulcampus 2030, liegt nicht nur im Zeitplan, sondern mit aktuell kalkulierten Baukosten von knapp unter 2,5 Millionen Euro auch im Kostenrahmen. „Das ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich“.

 

Zum Richtfest waren Vertreter der Gemeindeverwaltung, der beteiligten Baufirmen, Gemeinderäte, und die Schulleitung auf die Baustelle gekommen. Moser, der einst selbst Schüler im Geroldsecker Bildungszentrum war, nutzte die Gelegenheit, um allen Beteiligten seinen Dank auszusprechen – von den Architekten über die Handwerksbetriebe, Hausmeister Alois Fehrenbacher, dem Bauhof, dem Bauamt um Simon Grimm und Daniel Schüssele, dem Gemeinderat und seinem Amtsvorgänger Thomas Schäfer. All diese hätten diesen „Meilenstein auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen schulischen Infrastruktur“ ermöglicht. Die Notwendigkeit unterstrichen die Handwerker beim Richtspruch auf dem Dach: „Schüler und Lehrer stellen klar, dass ihre Schule zu klein geworden war.“

Die Gemeinde Seelbach feierte das Richtfest für den Schulanbau. Foto: Köhler

Christoph Wussler (WWG Architekten) führte anschließend die Gruppe durch den Rohbau. Im Wesentlichen, erklärte er, entsteht auf drei Etagen je ein neues Klassenzimmer. Das im Erdgeschoss wird über bodentiefe Fenster verfügen. Davor entsteht außen eine Treppe, auf die sich die Schüler gut setzen können. Geeignet etwa für Freiluftunterricht. Die Garten- und Landschaftsbauer werden sich dieser Arbeiten noch annehmen, aktuell steht nur die Stützmauer.

Birkenholz für gute Noten

Die Klassenzimmer selbst wirken noch wenig einladend, doch der Architekt erläutert, dass sie mit hellem Birkenholz verkleidet werden, um eine schöne Atmosphäre zu schaffen. „Sie sind gut geeignet für gute Noten“, meinte Wussler schmunzelnd, was vor allem den Rathauschef zum Lachen brachte. „Es lag also am Holz“, scherzte er im Gedanken an seine eigene Schulzeit.

Architekt Christoph Wussler gab Einblicke in die Räume. Foto: Köhler

Im Treppenhaus, erklärte Wussler – wieder ernst – weiter, werde aus Brandschutzgründen noch ein Notausgang entstehen. Dieser soll aber nicht nur im Ernstfall, sondern auch im Alltag von den Schülern genutzt werden können. In der oberen Etage, wo neben einem Klassenraum auch ein EDV-Zimmer, eine Schülerbibliothek und ein Putzraum eingerichtet werden sollen, konnte man auf Holzbauweise setzen. Für das Erdgeschoss und die erste Etage war aus Gründen der Statik Stahlbeton notwendig. „Es ist schon erstaunlich, wie sich das hier nach vorn bewegt“, zeigte sich der Bürgermeister beeindruckt.

Schüler werden kaum beeinträchtigt

Die Schüler, erläuterte Schulleiter Daniel Janka im Gespräch mit unserer Redaktion, werden von den Bauarbeiten und dem Baulärm kaum beeinträchtigt. Es klappe gut, etwa Prüfungszeiten mit den Baufirmen abzusprechen, die dann bestimmte, lärmlastige Arbeiten verlegten. Zudem sprächen sich die Lehrer auch untereinander ab, um Räume zu tauschen und Klassenarbeiten in einem Teil der Schule zu schreiben, in dem es ruhiger sei.

Neue Vergaben

Der Gemeinderat stimmte bei seiner Sitzung weiteren Auftragsvergaben für den Brandschutz im Bestandsgebäude und den Erweiterungsbau zu. Insgesamt galt es acht Arbeiten zu vergeben. Zusammengerechnet ergeben sich für die Gemeinde rund 513 000 Euro Kosten. Damit liege man knapp 38 000 Euro unter der Kostenschätzung.