Der Sommerbergtunnel soll kürzer gesperrt werden, als bislang vermutet. Foto: Regierungspräsidium Freiburg

Wann wird der Sommerbergtunnel in Hausach gesperrt und vor allem wie lange? Und was bedeutet das für die Anwohner und Einzelhändler?

Hausach - Die Sperrung des Sommerbergtunnels bei Hausach wirft seine Schatten voraus. Laut Regierungspräsidium (RP) wird wohl kürzer gesperrt werden, als zunächst vermutet. Bei der Begründung bleibt das RP vage. Vergangenes Jahr wurde noch von einer Sperrung von bis zu zwölf Monaten ausgegangen. Jetzt spricht man beim Regierungspräsidium von zehn Monaten. Obwohl schon im zweiten Quartal 2023 mit den Arbeiten begonnen werde, soll der Tunnel bis November 2023 frei befahrbar bleiben.

Ist die zehnmonatige Sperrung fix?

Nein, das Regierungspräsidium will sich da auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten nicht festlegen. "Verzögerungen sind selbstverständlich nie auszuschließen", sagt Ingo Hugle, Leiter der Bauleitung Offenburg im RP. Die aktuelle Planung sehe eine Tunnelsperrung ab November für etwa zehn Monate vor.

Was wird im Tunnel ab dem zweiten Quartal 2023 gemacht, ohne dass dieser voll gesperrt wird?

"In diesem Zeitraum werden die Wechselwegweisung (Fundamente und Ausleger) im Bereich Ost bei der Gärtnerei gebaut", so Hugle. Der Tunnel werde als Umfahrung dann noch genutzt.

Wird es vom zweiten Quartal 2023 bis November 2023 zu halbseitigen Sperrungen kommen?

Nein, laut RP sind die vorbereitenden Maßnahmen ohne halbseitige Sperrung möglich. Diese sei "nicht vorgesehen."

Gibt es Materialmangel, zum Beispiel aufgrund des Ukraine-Kriegs, was zu Verzögerungen beim Bau führt?

"Es gibt aufgrund der aktuellen globalen Lage verschiedene Materialien, die knapper werden und damit zu Verzögerungen führen können", sagt Hugle – und lässt damit offen, ob es einen Materialmangel gibt, der das Sommerberg-Tunnel-Projekt betrifft. "Natürlich werden wir alles versuchen unseren Zeitplan einzuhalten", so sein Versprechen.

Was sagt der Bürgermeister zur geplanten Sperrung?

Bürgermeister Wolfgang Hermann sieht in der Tunnelsperrung ein notwendiges Übel. "Leider wird es während der zehnmonatigen Tunnelsperrung zu unvermeidbaren Verkehrsbelastungen in Hausach kommen. Wir haben uns aber mit der Polizei, der Straßenverkehrsbehörde und dem RP eng ausgetauscht und die Umleitungsstrecke mit Ampelanlagen und Geschwindigkeitsbeschränkungen so konzipiert, dass insbesondere die Sicherheit des Fuß- und Radverkehrs so gut wie möglich gewährleistet werden kann. Auch wenn die Sperrung von vielen Betroffenen wie Anwohnern und Gewerbetreibenden einiges abverlangen wird, so dürfen wir uns anschließend wieder ungefähr 30 Jahre an einem hochmodernen Tunnel zur Umfahrung unserer Stadt erfreuen", wird Hausachs Stadtoberhaupt in einer Mitteilung des RP zitiert. "Dass der Tunnel jetzt wohl etwas kürzer gesperrt wird, macht für uns keinen Unterschied. In die Sperrzeit fallen trotzdem noch alle unsere Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Fasent", ergänzt Hermann auf Nachfrage des Schwabo.

Wirkt sich die Tunnelsperrung auf den Breitband-Ausbau aus?

Nein, laut Hermann soll dies nicht der Fall sein. "Während der Sperrung können keine Bohrungen im Bereich der Hauptstraße stattfinden. Die ›Breitband Ortenau‹ wie auch ›Unsere Grüne Glasfaser‹ haben jedoch zugesagt, dann mit den Bohrungen dort bereits fertig zu sein". Die "Breitband Ortenau" baue anschließend noch im Außenbereich aus. "Diese Arbeiten sind aber nicht von der Tunnelsperrung betroffen", so Hermann.

Bürger können Fragen stellen

"Wir planen noch dieses Jahr im Oktober eine Informationsveranstaltung, in der die Bürgerinnen und Bürger auch Anregungen geben können", kündigt Ingo Hugle an. Bereits jetzt könnten sich Bürger auf der Homepage des RP schlaumachen und Fragen an die Projektleitung richten. "Die eingegangenen Fragen und Hinweise werden wir in der Informationsveranstaltung aufgreifen und beantworten", so Hugle weiter.