Die Dreharbeiten laufen. Auf dem Moosenmättle entsteht der kommende Schwarzwaldkrimi. Foto: Wiessler (Studio Zentral)

Die Aufschriften "Hollywood Diner Filmcatering", "Frisieren" und "Luftdusche" des Fuhrparks auf dem Festplatz des Moosenmättles zeigen es: die Dreharbeiten zu dem ZDF-Schwarzwaldkrimi "Schneekind" sind in vollem Gang.

Wolfach - Zwei Tage lang gab der malerisch gelegene Liefersberger Hof von Hardy Happle ein Gastspiel als Filmkulisse für den Zweiteiler. Angerückt war ein Team von etwa vierzig Personen mit Filmausrüstung, mehreren Lastwagen für Material und Requisiten sowie eigener Catering-Mannschaft.

Beim Pressetermin am Freitagnachmittag konnte etwas Dreh-Atmosphäre aufgesaugt werden. Während die Filmcrew unaufgeregt und professionell die anstehenden Arbeitsabläufe abwickelte, plauderte die ausführende Produzentin Caroline Daube etwas aus dem Nähkästchen: "Wir arbeiten zum dritten Mal zusammen und sind ein eingespieltes Team."

Mit eine der ersten Fragen zielte auf die filmische Realisierung des winterlich anmutenden Titels "Schneekind" bei den derzeitigen hochsommerlichen Temperaturen. Wie bei den Vorgängern "Und tot bist du" und "Waldgericht" werde die Geschichte auf verschiedenen Zeitebenen erzählt, so Daube. Die Winterszenen seien bereits im April abgedreht worden – mit künstlichem Schnee. Die Szene auf dem Liefersberg spiele im Sommer und zeige Kommissarin Maris Bächle mit ihrem Vater in ihrem Zuhause. Weil hauptsächlich Nachtaufnahmen gefilmt werden, beginnt der Arbeitstag erst nachmittags und dauert bis nach Mitternacht.

Ortswechsel durch Bauarbeiten nötig geworden

"Wir sind sehr froh, dieses besondere Motiv für den Film gefunden zu haben und es ist es wert, dafür eine längere Anfahrt hinzunehmen", stellte Daube fest. Das sogenannte Hauptquartier ist in Freudenstadt und das Team wohnt während der Dreharbeiten dort und in Baiersbronn.

Im fertigen Krimi wird für den Zuschauer der "Umzug" der Kommissarin nicht bemerkbar sein und der Liefersberg als solches auch nicht erwähnt werden. Notwendig geworden war die neue Bleibe für die Crew, weil am ursprünglichen Drehort umgebaut werde.

Im neuen Schwarzwaldkrimi befasst sich das Ermittler-Duo der Kripo Freudenstadt Maris Bächle (Jessica Schwarz) und Konrad Diener (Max von Thun) mit den sogenannten "Verschickungskindern". Das waren Kinder, die bis Ende der 1980er-Jahre auf Staatskosten zur Kur geschickt wurden und in der Regel sechs Wochen, getrennt von ihrer Familie, in Kindererholungsheimen und Kliniken verbrachten – in Assoziation mit einem Krimi ein brisantes Thema.

Bis Ende des Monats laufen die Dreharbeiten. Für Schauspielerin Jessica Schwarz sind es noch sechs Drehtage. Sie mag es, ihre Texte zeitig zu lernen, wie sie sagt, und genießt die landschaftliche Aussicht wann immer möglich. "Das ist eine tolle Umgebung hier und die lange Anfahrt lohnt sich", versicherte die Schauspielerin.

Krimi wird kommendes Jahr ausgestrahlt

Ihr Besuch in der Gesprächsrunde war kurz, danach gingen die Aufnahmen weiter. Auch auf Daube warteten weitere Abstimmungsgespräche mit Produzent Lasse Scharpen. Filme machen sei Planung und Koordination vieler Abteilungen, die ineinander greifen und deshalb sei es so wichtig, miteinander zu sprechen, meinte sie zum Abschied.

Der dritte Schwarzwaldkrimi wird kommendes Jahr ausgestrahlt, der genaue Sendetermin steht noch nicht fest.

Der Schwarzwaldkrimi "Schneekind" ist eine Auftragsproduktion des ZDF. Produktionsfirma ist das Berliner Studio Zentral, Produzent ist Lasse Scharpen und ausführende Produzentin Caroline Daube. Kreativ-Produzentin ist Annette Reeker und Regie führt Marcus O. Rosenmüller.