Esra Mosmann (links) ist neu im Organisationsteam und übernimmt für Gerlinde Wöhrle, die in Ruhestand gegangen ist. Gemeinsam mit Gerhard Maier (Mitte) und Oliver Schell stellte sie die Pläne zur 14. Spielzeit der beliebten Konzertreihe vor. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Konzerte im Blauen Salon starten in 14. Spielzeit / Corona bietet unerwartete Chancen

Etwas verspätet und unter besonderen Vorzeichen beginnt im Oktober die neue Spielzeit der Konzerte im Blauen Salon. Aufgrund der besonderen Umstände wird es diesmal zusätzlich auch Matineen geben.

Wolfach. Denn durch die Abstandsregeln können deutlich weniger Personen die beliebten Konzerte besuchen als bisher. Für Gerhard Maier, Oliver Schell und Esra Mosmann bietet sich jetzt aber eine Chance: Durch den jeweils zusätzlichen Konzerttermin um 11 Uhr könnten neue Zielgruppen erreicht werden, hoffen sie. "Das wird sich aber erst in der Praxis zeigen", so Maier. Wie üblich finden die Konzerte sonntags ab 18 Uhr statt.

Allerdings müssen die Konzertbesucher aufgrund der Bestimmungen zur Einschränkung der Corona-Pandemie auf einige Annehmlichkeiten verzichten. So wird es dieses Mal keine Bewirtung geben – was auch damit zusammenhängt, dass die Pause wegfällt. Und: "Diesmal können auch keine Plätze vorreserviert werden", sagt Maier.

Insgesamt fünf Termine sind diesmal im Programm. Dass die Konzertreihe damit einen Auftritt weniger umfasst als sonst, ist ebenfalls der Pandemie geschuldet. Oliver Schell, künstlerischer Leiter der Konzertreihe, berichtet, dass die Planungen erst relativ spät begonnen hätten. Zunächst hätte eher eine Art Mutlosigkeit geherrscht –zumal die letzte Veranstaltung der vergangenen Spielzeit hatte ausfallen müssen. Erst nach einem Gespräch mit José F.A. Oliver, der der Pandemie bekanntlich mit neuen Konzepten rund um deas Literaturfestival Leselenz begegnet, hätte man auch für die Konzerte befunden: "Wir lassen uns nicht unterkriegen." Für einen September-Termin war die Zeit dann allerdings zu knapp bemessen.

Auf Plakate wird diesmal verzichtet

Am Spielort ändert sich grundsätzlich nichts. Zwar habe es Überlegungen gegeben, die Konzertreihe beispielsweise in die Festhalle zu verlegen. Laut Schell haben sich sowohl das Team als auch die Künstler schlussendlich dagegen entschieden, weil die Atmosphäre im Blauen Salon einfach unschlagbar sei. Lediglich die Stummfilm-Vertonung mit Günter Buchwald am Sonntag, 22. November, wird in der Schlosshalle stattfinden. Dort wird Buchwald zu "Faust – eine deutsche Volkssage" von Friedrich Wilhelm Murnau improvisieren.

Die Schlosshalle hat höhere Besucherkapazitäten. Was diese betrifft, bietet der Blaue Salon je Konzert Platz für maximal 40 Personen unter Beachtung der Corona-Einschränkungen. Bei zwei Auftritten komme man in dieser Spielzeit damit auf etwa die Hälfte der normalen Besucherzahlen. Während der Preis für Karten 18 Euro beträgt (ermäßigt zwölf Euro), verzichten die Organisatoren diesmal auf Plakate und aufwendige Programmhefte. "Das Geld, das wir einsparen, ist bei den Künstlern besser aufgehoben", verweist Schell auf die Probleme der Branche.

Grundsätzlich habe das Programm bereits vor der Pandemie bestanden, führt er aus. Am Sonntag, 18. Oktober, startet die 14. Spielzeit der Konzerte im Blauen Salon dann mit einem echten Leckerbissen: Zum Beethoven-Jahr wird die Pianistin Katja Poljakova mit ihrem Streichquintett Beethovens Fünftes Klavierkonzert spielen. Nach dem Stummfilm im November folgt im Januar Musikkabarett mit Konstantin Schmidt und Carsten Dittrich, im Februar Kammermusik mit Flóra Csöke (Cello) und ihrer Mutter Angelika Hámori (Klavier).

Das Saisonfinale im März bestreitet dann Olga Zheltikova. Ihr "Poème chorégraphique" ist eine Wiederaufnahme aus der 13. Spielzeit. Im Frühjahr musste dieses Konzert aufgrund der Pandemie abgesagt werden. Im Mittelpunkt des Klavier-Abends stehen Werke des russischen Komponisten Sergej Rachmaninov.

Einen Vorverkauf für die gesamte Saison wird es diesmal nicht geben. Eintrittskarten für das erste Konzert am Sonntag, 18. Oktober, sind ab Montag, 21. September, erhältlich. Der Vorverkauf für die folgenden Termine beginnt dann immer nach dem vorhergehenden Konzert. Erhältlich sind die Karten bei der Tourist-Info Wolfach. Ein Abo wird aufgrund der unsicheren Lage nicht angeboten. Auch die Vorreservierung bestimmter Plätze ist nicht möglich.